Flexible Verpackungen

Uteco und der Digitaldruck

Uteco-Digitaldruckmaschine vom Typ Sapphire Evo, ausgestattet mit der Stream-Inkjet-Technologie von Kodak (Quelle: Uteco)

Kurzinterview mit Damiano Dalla Gassa, einem von drei Experten bei Uteco im Bereich des Digitaldrucks, die kürzlich vom japanischen Verpackungsdruckunternehmen Kinyosha Printing Co., Ltd.zurückkehrten. Dort installierten sie erfolgreich eine hybride Digitaldruckmaschine vom Typ Sapphire Evo, ausgestattet mit der Stream-Inkjet-Technologie von Kodak.

Damiano Dalla Gassa, einem von drei Experten bei Uteco im Bereich des Digitaldrucks
(Quelle: Uteco)

Wer ist Damiano Dalla Gassa?

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Von Haus aus bin ich eigentlich Grafiker und von meinen mittlerweile 34 Lebensjahren habe ich 20 in dieser Branche verbracht.

Berichten Sie uns ein wenig über Ihre Ausbildung und Berufserfahrungen? Wann begann Ihre Leidenschaft für die grafische Industrie?

Ich studierte am San Zeno Institut in Verona, wo ich zuerst zu einem Maschinenführer und danach zu einem Techniker ausgebildet wurde. Die war zwar ein langer und anstrengender Weg, doch diese Erfahrung eröffnete mir einen umfassenden Zugang zur Arbeitswelt in der grafischen Industrie. Die Experten, mit denen ich im Verlauf meines Berufslebens zu tun hatte, taten den Rest, da ich von ihnen all die einschlägigen Tricks und Kniffe für ein erfolgreiches Arbeiten lernte.

Nach elfjähriger Tätigkeit als leitender Grafiker für bekannte italienische Hersteller von Markenprodukten entschied ich mich dafür, innerhalb der Branche nach neuen Herausforderungen zu suchen. Die Welt des Druckens, die ich bislang nur auf indirektem Wege kennengelernt hatte, war dabei eine große Entdeckung für mich. Ich war bereit, diesen Beruf „von der Picke auf“ zu erlernen und war mir dabei durchaus nicht zu schade, mir dabei im Sinne des Wortes „die Hände schmutzig zu machen“. Wie bei meiner vorherigen Tätigkeit, hatte ich auch hier hervorragende Lehrer.

Wie hat sich im Verlauf der letzten Jahre die Arbeit verändert und was bedeutet der Digitaldruck heute?

Der Digitaldruck hat meine Arbeit völlig verändert. Ich interessierte mich für diese Technologie von Anfang an und darüber bin ich sehr froh. Denn es gab mir die Möglichkeit, meine bisherigen Erfahrungen mit Druckmaschinen auf sehr erfolgreiche Weise mit meinem grafischen Wissen zu kombinieren. Digitaldruck bedeutet hohe Produktqualität zu geringen Kosten. Er ist in der Lage, vielfältige Produkte für vielfältige Anwendungen schnell herzustellen. Darüber hinaus ist es eine intelligente Technologie. Der Digitaldruck ist in der Lage, dem Anwender einzigartige Produkte in kurzen Durchlaufzeiten zur Verfügung zu stellen. Dabei deckt sie vollumfänglich die Kundenanforderungen hinsichtlich Marketing und Stückzahl ab.

Im Unternehmen Uteco sind Sie wohl der wichtigste Experte für diese Technologie. Wie hat sich Ihre Arbeit seit der Einführung der Sapphire EVO verändert?

Seit 2015 sind wir alle Experten. Ich bin sehr stolz darauf, Teil eines ambitionierten wie auch motivierten Teams zu sein, das sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben hat: Erneut die Marktführung zu übernehmen. Jeder von uns hat daher seinen eigenen individuellen Anteil an der Umsetzung dieser Strategie. Kürzlich haben wie eine Installation fertig gestellt, die für uns ein sehr großes Erfolgserlebnis war.

Während der anstehenden Drupa 2020, der führenden Weltleitmesse für die Druckindustrie, wird die Uteco Group die Digitaldrucklösung Sapphire EVO W für den Druck flexibler Verpackungen vorstellen. Da Ihnen dabei ein zentrale Rolle zukommt, möchten wir Sie nach Ihren damit verbundenen Erwartungen befragen.

Selbstverständlich liegt da sehr viel Erwartung und Spannung in der Luft – insbesondere bei mir! Es ist wohl nicht nur für uns eine sehr wichtige Fachmesse mit Besuchern aus der ganzen Welt. Da der Hauptschwerpunkt dabei auf der Digitaldrucktechnik liegen wird, ist sie der ideale Rahmen zur Vorstellung der Sapphire EVO W. Doch wir sollten nicht vergessen, dass Uteco neben der Inkjettechnologie auch analoge Verfahren wie den Flexo- und Tiefdruck sowie die Weiterverarbeitung wie Beschichten und Kaschierung im Portfolio hat.

Ist es Ihrer Ansicht nach möglich, traditionelle Druckverfahren in den Digitaldruck zu integrieren?

Integration auf jeden Fall, aber keinen Ersatz! Der traditionelle Druck wird auch weiterhin in unserem täglichen Leben vertreten sein. Es ist allein Aufgabe der Unternehmen in den Bereichen Druck- und Veredelung für die jeweiligen Aufträge die am besten geeignete Technologie zu wählen und damit ihr Portfolio, um verschiedenste neue Anwendungsgebiete zu erweitern.

Die Verfügung über eine Digitaldruckmaschine bedeutet die Möglichkeit, den Kunden neue und kreative Lösungen vor dem Hintergrund individueller Anforderungen zu bieten. So bietet beispielsweise die Sapphire EVO optimale Produktqualität bei Laufgeschwindigkeiten, die zweifellos zu den schnellsten im Bereich des Digitaldrucks gehören. Darüber hinaus bietet sie hohe Flexibilität in der Produktion und der Einsatz wasserbasierter Druckfarben senkt die Umweltbelastungen auf ein absolutes Minimum.

Das Interesse für das Digitaldruckverfahren ist nach wie vor ungebrochen, und nach meiner Einschätzung ist sie aktuell größer denn je. Es gibt viele in diesem Bereich aktive Unternehmen und daher ist die Konkurrenz entsprechend groß.

Würden Sie unseren am Digitaldruck interessierten Lesern, diesbezüglich einige praktische Hinweise geben? 

Am wichtigsten ist die Leidenschaft in Kombination mit Leistungsbereitschaft und fachlicher Hingabe. Neben diesen Grundvoraussetzungen bedarf es selbstverständlich auch einschlägiger Fachkenntnis im Bereich der Vorstufe, was von der Analyse der originalen Auftragsdaten bis hin zum Farbmanagement reicht. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine „Mission Impossible“ für traditionelle Druckereibetriebe, die bereit sind, sich neuen Herausforderungen zu stellen.