Mit dem Film Cleaner von Polymount lassen sich bedruckte Makulatursubstrate wiederverwenden oder gar verkaufen
Die Reinigung bedruckter Folienmaterialien
von Ansgar Wessendorf,
Beim Neuanfahren einer Druckmaschine nach einem Auftragswechsel fallen durchschnittlich etwa 1000 Meter Makulatur an. Hochgerechnet auf ein Jahr bedeutet dies eine Gesamtrate von durchschnittlich etwa sechs Millionen Metern an Anlaufmakulatur pro Druckerei. Angesichts der hohen Wertigkeit vieler Substrate – insbsondere im Verpackungs- und Etikettendruck – ist eine derartige Verschwendung wirtschaftlich und ökologisch kaum noch vertretbar.
Vor diesem Hintergrund bietet das niederländische Unternehmen Polymount B.V. das Maschinenystem Film Cleaner zur Reinigung und damit Wiederwerwendung von Makulatur aus bedruckten Foliensubstraten. Die Reinigung derartiger Substrate ist auch dann von Vorteil, wenn sie nicht wiederverwendet, sondern recycelt werden sollen. Denn saubere Folien ohne Farbreste erzielen in der Regel einen höheren Wiederverkaufswert.
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Wirkungsvoll und einfach
Bei dem Polymount Film Cleaner (PFC) handelt es sich um eine Maschine, die bedruckte marktübliche Foliensubstrate rückstandslos von Druckfarbe befreit. Für diesen Vorgang wird die Folie in der Maschine abgerollt, über mehrere Walzen durch einen Tank mit Reinigungsmittel und Mikrofaserbürsten geführt, mit Hilfe von Abstreifern und Warmluft getrocknet und sauber wieder auf Kern aufgewickelt.
Der PFC ist ausgelegt für Ballenbreiten bis zu 1300 mm und Substratstärken von 12 bis 200 Mikron (auf Anfrage auch für dickere Substrate geeignet). In Abhängigkeit von Substrat und Farbauftrag arbeitet der PFC mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 m/min. Er entfernt alle marktüblichen Farbsysteme wie NC, PU, 2K oder wasserbasiert (WB). Die Zusammensetzung des entsprechenden Reinigungsmittels wird dabei speziell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden zugeschnitten.
Aktuell sind insgesamt sieben PFC-Reinigungsmaschinen im Kundeneinsatz. Die letzte Installation wurde bei der Flexodruckerei Cirepa durchgeführt, einem Hersteller flexibler Verpackungen mit Sitz in Belgien. Zu Demonstrationszwecken steht ein PFC am Hauptstandort von Polymount in Nijkerk. Auf diesem Technikumsgerät können potentielle Interessenten die Reinigungswirkung auf eigenen Foliensubstraten unter Praxisbedingungen testen.
Typische Anwendungen
Der PFC wird von den Kunden für verschiedene Anwendungen eingesetzt. Dazu gehört die Reinigung von Anfahrmakulatur, um deren Wiederverwendung für das zukünftige Einrichten von Neuaufträgen auf Flexo- und Tiefdruckmaschinen sicherzustellen. Damit können Makulatureinsparungen von bis zu 80% erreicht werden. Darüber hinaus lassen sich mit dem PFC auch fehlerhaft bedruckte Foliensubstrate reinigen, um diese dann “farbbefreit” zu regranulieren oder um das so gewonnene Recyclat als zusätzliches Ausgangsmaterial für die Herstellung transparenter Folien beizufügen.
Wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll
Das System PFC zur Reinigung bedruckter Folienmakulatur wird sowohl wirtschaftlichen wie ökologischen Ansprüchen gerecht, da es dazu beiträgt, Entsorgungskosten und Makulaturraten durch Wiederverwendung zu senken oder aber die Möglichkeit zum Weiterverkauf derartig behandelter Folien zu schaffen. Zusätzlich trägt sie dazu bei, durch Abfallvermeidung die CO2-Bilanz von Druckunternehmen spürbar zu reduzieren und damit dieser immer wichtigeren Kundenanforderung zu entsprechen.