Auslieferungs- und pandemiebedingter Umsatzrückgang um 20,1 %

Koenig & Bauer – Ergebnisverbesserung im zweiten Quartal gegenüber Vorquartal

Neben der generellen Investitionszurückhaltung vieler Kunden in der Corona-Krise haben Reisehemmnisse, Lockdowns und weitere Einschränkungen die Geschäftszahlen im Koenig & Bauer-Konzern im ersten Halbjahr 2020 deutlich beeinträchtigt. Besonders waren die Auslieferungen der Maschinen zu den internationalen Kunden und die weltweiten Einsätze der Monteure sowie Servicetechniker von den Restriktionen durch die Covid-19-Pandemie betroffen. Mit 480,2 Mio. € lagen die Bestellungen um 16,2 % unter dem Vorjahreswert, entwickelten sich aber besser als der vom VDMA veröffentlichte Branchentrend für Druckereimaschinen.

Der Umsatz unterschritt mit 404,5 Mio. € den Vorjahreswert um 20,1 %. Auf der Kostenseite wurde mit der seit dem 1. April 2020 eingesetzten Kurzarbeit und weiteren Maßnahmen massiv gegengesteuert. Das EBIT konnte von –34,9 Mio. € im Q1 deutlich auf –6,0 Mio. € im Q2 verbessert werden. Für das erste Halbjahr ergibt sich ein EBIT von –40,9 Mio. € nach 0,6 Mio. € im Vorjahr. Mit –44,2 Mio. € entspricht das Konzernergebnis zum 30. Juni einem anteiligen Ergebnis je Aktie von –2,68 €.

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Trotz deutlich zurückgeführter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gestiegener Kundenanzahlungen haben der Halbjahresverlust und höhere Vorräte den Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit von –68,6 Mio. € (2019: –96,5 Mio. €) maßgeblich beeinflusst. Die Eigenkapitalquote betrug zum Halbjahresende 32,2 %.

Geschäftsentwicklung in den Segmenten
Trotz der signifikanten Zuwächse im Bogenoffset-Großformat und bei Faltschachtelklebemaschinen lag der Auftragseingang im Segment Sheetfed vor allem durch geringere Bestellungen im Mittel- und Halbformat mit 288,0 Mio. € um 12,9 % unter dem Vorjahreswert von 330,6 Mio. €. Auslieferungs- und pandemiebedingt unterschritt der Umsatz mit 205,5 Mio. € den Vorjahreswert (258,9 Mio. €) um 20,6 %. Bei einer Book-to-Bill-Ratio von 1,4 ist der Auftragsbestand von 261,6 Mio. € auf 265,9 Mio. € gestiegen. Durch den niedrigeren Umsatz lag das EBIT mit –17,4 Mio. € unter dem Vorjahr (–1,3 Mio. €).

Flexible Verpackungen
Im Segment Digital & Web lag der Auftragseingang durch geringere Bestellungen im Offset-Rollenmaschinengeschäft und flexiblen Verpackungsdruck bei 56,7 Mio. € nach 89,9 Mio. € im Vorjahr. Der Umsatz war mit 51,6 Mio. € niedriger als im Vorjahr (64,5 Mio. €). Der Auftragsbestand reduzierte sich von 111,2 Mio. € auf 71,2 Mio. €. Das niedrige Umsatzniveau hat das EBIT von –12,1 Mio. € maßgeblich beeinträchtigt (2019: –10,8 Mio. €).

Zum Rückgang des Auftragseingangs im Segment Special von 175,3 Mio. € auf 150,7 Mio. € haben weniger Bestellungen im Wertpapier-, Kennzeichnungs- und Glasdirektdruck beigetragen. Im Blechdruck legte das Neugeschäft zu. Der Umsatz reduzierte sich von 204,9 Mio. € auf 160,1 Mio. €. Der Auftragsbestand erreichte 278,1 Mio. € nach 316,0 Mio. € im Vorjahr. Nach 6,3 Mio. € im Vorjahr wird für das erste Halbjahr 2020 umsatzbedingt ein EBIT von –10,3 Mio. € ausgewiesen.

Ausblick
CEO Claus Bolza-Schünemann: „In Anbetracht der hohen Volatilität und der großen Unsicherheiten hinsichtlich der Schwere und Dauer der Coronavirus-Pandemie sowie des Erfolgs der Gesundheits-, Wirtschafts- und Geldpolitik ist die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung ungewiss. Unter diesen unsicheren Rahmenbedingungen ist eine Umsatz- und Ergebnisprognose für unseren Konzern für das Geschäftsjahr 2020 aktuell noch nicht möglich. Zur Steigerung der operativen Ertragskraft arbeitet der Vorstand intensiv am Effizienzprogramm Performance 2024. Zur Ergänzung der bestehenden syndizierten Kreditlinien haben wir einen KfW-Kredit beantragt. Zusätzlich stehen Verbesserungen beim Working Capital und Cashflow neben der strategischen Ausrichtung auf den Verpackungsdruck und digitale Serviceangebote ganz oben auf der Agenda.“