Industrie und Verbraucher fragen zunehmend nach umweltschonenden Möglichkeiten für die Verpackung ihrer Produkte. Eine vielversprechende Lösung ist beispielsweise die direkte Lasermarkierung. Sie kommt völlig ohne Farben und Klebstoffe aus und lässt sich darüber hinaus in automatisierte Prozesse integrieren. Der Handelskonzern Edeka nutzt dieses System bereits für Bio-Obst und Bio-Gemüse. Beim sogenannten „Smart Branding“ bringt ein hochauflösender Laser Elemente wie Schrift und Logo auf den Früchten auf. Dabei werden lediglich Pigmente auf der äußeren Schale entfernt, was jedoch keinen Einfluss auf Geschmack, Haltbarkeit und Optik der Früchte hat.
Etiketten aus Zellulose, Stein und Zuckerrohr
Anzeige
Um die Umweltbilanz bei der Kennzeichnung zu verbessern, sind mittlerweile aber auch biologisch abbaubare Etiketten aus nachwachsenden Rohstoffen verfügbar. Hersteller können damit hochwertige Produkte wie Bio-Lebensmittel, Getränke oder Kosmetik mit einer umweltfreundlichen Verpackung versehen. Das Etikettenmaterial und der Klebstoff sind dabei biologisch abbaubar. Das Obermaterial kompostierbarer Etiketten besteht beispielsweise aus Zellulose und kann nach Gebrauch in der Biotonne oder dem Kompost entsorgt werden.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgen Anbieter mit Etiketten, die aus dem Rohstoff Stein bestehen – genauer gesagt aus dem Pulver gemahlener Steine. Dieses Pulver fällt als Abfallprodukt in Steinbrüchen an und wird mit Hilfe von recyceltem Polyethylen gebunden. Das Steinpapier, bei dem kein Wasser oder Bleichmittel zum Einsatz kommt, hat einen um zwei Drittel geringeren CO2-Fußabdruck als Papierzellstoff. Anwender können den Erdölverbrauch zudem mithilfe von Etiketten aus Bio-Folie reduzieren. Der Kunststoff basiert auf nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohrgranulat und lässt sich wie herkömmliche PE-Folie verarbeiten.
Intelligente Sensor-Labelszur Eindämmung von Lebensmittelverschwendung
Etiketten können aber nicht nur durch das Material, aus dem sie bestehen, einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Als intelligente Etiketten bzw. Sensor-Label sollen sie künftig die tatsächliche Haltbarkeit von Lebensmitteln ermitteln und so Lebensmittelverlusten entgegenwirken. Einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge wirft jeder Bundesbürger jährlich durchschnittlich 55 Kilogramm Lebensmittel in den Müll, was sich zu einer Gesamtmenge von 4,4 Millionen Tonnen summiert. Da die Lebensmittelproduktion mit einem hohen Ressourcenverbrauch verbunden ist, leistet der Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. In absehbarer Zeit soll das wenig exakte Mindesthaltbarkeitsdatum durch neue Möglichkeiten abgelöst werden. Intelligente Labels und Sensoren versprechen der oft zu vorzeitigen Entsorgung von Nahrungsmitteln ein Ende zu setzen. Die Möglichkeiten der Kennzeichnungstechnik reichen also weit über das bloße Aufbringen von Daten hinaus. Neue Technologien und Funktionen machen sie zu einem immer wichtigeren Teil der Verpackungslinie.