Din Spec 5010 – Messverfahren zur Bewertung der Migration aus Papier, Karton und Pappe nomiert
von Ansgar Wessendorf,
Fünf Verbände aus der Supply Chain für faserbasierte Verpackungslösungen für Lebensmittel haben sich zusammen mit zahlreichen weiteren Projektpartnern aus Industrie, Forschung und Prüfinstituten jüngst auf eine Methode zur „Prüfung von Papier, Karton und Pappe — Bestimmung des Übergangs von Mineralölkohlenwasserstoffen aus Lebensmittel-Bedarfsgegenständen, die mit Altpapierstoffanteilen hergestellt werden“ geeinigt, die im April in Form der DIN SPEC 5010 vom Beuth-Verlag veröffentlicht wurde.
Zu den Verbänden zählen der Verband Deutscher Papierfabriken e. V., der FFI Fachverband Faltschachtel-Industrie e. V., der VDW Verband der Wellpappen-Industrie e. V., die VPWP Vereinigung Pack- und Wellpappenpapiere e.V. und der BLL Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V.
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Mit der DIN SPEC 5010 wird nun ein standardisiertes Messverfahren zur Verfügung gestellt, mit dem Papiere, Kartons und Pappen, die mit Altpapierstoffanteilen hergestellt und mit einer integrierten Barriere ausgestattet sind, auf ihre Barriereleistung bewertet werden können. Dabei ist die Messmethode auf Papiere, Kartons und Pappen in unverarbeitetem Zustand (Bogen- und Rollenware) anwendbar, indem sich damit für die verschiedenen, am Markt erhältlichen Barrierekarton-Lösungen deren jeweilige Migrationswerte ermitteln lassen.
Die Hersteller solcher faserbasierter Papiere, Kartons und Pappen mit Barrierefunktion kennen die individuellen Verarbeitungsbedingungen für ihre Barriereprodukte und geben entsprechende Informationen bspw. zu den Rillanforderungen und möglichen Packungskonstruktionen an ihre Kunden weiter. Dadurch ist es den Verarbeitern im Anschluss möglich, auf Basis der per DIN SPEC 5010 ermittelten Migrationswerte für das unverarbeitete Material eine auf den konkreten Anwendungsfall bezogene Abschätzung der Migration aus der fertigen Verpackung im Rahmen ihrer Risikobewertung durchzuführen.