„Welche Entwicklungen, Trends und Herausforderungen erwarten Sie persönlich für die Verpackungsdruckindustrie im Jahr 2025?“
von Ansgar Wessendorf,
Andreas Jokubeit, Vertriebsleiter, Chromos GmbH
Die Verpackungsdruckindustrie wird im Jahr 2025 aus meiner Sicht stark von einem Fokus auf Nachhaltigkeit, technologischen Innovationen und der Anpassung an sich wandelnde Verbraucherbedürfnisse geprägt sein, während sie gleichzeitig mit wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen konfrontiert bleibt.
Die Entwicklung recyclingfähiger Lösungen und umweltfreundlicher Materialien sowie Designs wird weiter vorangetrieben, unterstützt durch die Europäische Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR). Ziel dieser Verordnung ist es, dass bis 2030 alle Verpackungen in der EU recycelbar sein müssen. In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, den Konsumenten nicht aus den Augen zu verlieren und Verpackungen so zu gestalten, dass eine ordnungsgemäße Sortierung möglich ist – beispielsweise bei K3-Bechern, die aus Plastik und einer Papierbanderole bestehen.
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Digitalisierung und Automatisierung bleiben auch 2025 zentrale Trends. Die zunehmende Sortenvielfalt in einem bedarfsgesteuerten Markt führt zu kleineren Auflagen, was den Bedarf an Digitaldruck- und Automatisierungslösungen weiter steigen lässt.
Ein weiterer wichtiger Trend ist „Smart Packaging“. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile, darunter erhöhte Produktsicherheit im E-Commerce, erweiterte Konsumenteninteraktionen wie digitale Produktdetails, Nutzungshinweise oder Rezepte sowie eine verbesserte Nachverfolgbarkeit. Konsumenten werden diese Vorteile zunehmend annehmen.
Als große Herausforderung sehe ich die Einhaltung zahlreicher gesetzlicher Vorgaben, wie beispielsweise der PPWR, der EUDR und der EU-Richtlinie zu Umweltwerbung (Green Claims). Unternehmen benötigen oft spezielle Teams, die sich mit diesen Regularien auseinandersetzen und deren Umsetzung vorantreiben, was zu erhöhten Kosten führen kann.
Darüber hinaus bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt, bedingt durch steigende Rohstoffpreise, globale Lieferkettenprobleme und geopolitische Spannungen. Diese Faktoren könnten wichtige Entwicklungen und Trends behindern, was negative Auswirkungen auf die geforderte Kreislaufwirtschaft haben könnte.