Jetzt erschienen! Die neue Flexo+Tief-Druck mit dem Special "Extrusion & Converting"
Paperization und Recycling
von Ansgar Wessendorf,
Die Umstellung der Tiefkühlverpackung eines Markenartikels von Kunststofffolie auf Papier, unterstützt durch eine äußerst dünne Polypropylen (PP)-Folie als Sichtfenster, ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung, um den Kunststoffverbrauch zu reduzieren und Umweltauswirkungen zu minimieren.
Fortschritte bei Kunststoffreduzierung
Die Einführung der neuen Verpackung, die zu über 90 Prozent aus Papier und einem Rest aus recycelbarem Polypropylen besteht, zeigt das Engagement und Bemühen des Markenartiklers für mehr Nachhaltigkeit bei seinen Verpackungen. Die Verwendung von FSC-zertifizierten Papierfasern unterstützt zudem das Bestreben nach nachhaltiger Forstwirtschaft. Es ist erfreulich zu sehen, dass der Markenartikler durch diese Umstellung beeindruckende Fortschritte in Bezug auf die Reduzierung von Kunststoffverpackungen erzielt hat. Die Idee, die Sichtbarkeit im Regal zu erhöhen, die Verpackung vollständig recycelbar zu gestalten und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, verdient Lob. Es ist ein positives Beispiel für nachhaltiges Handeln in der Verpackungs- und Lebensmittelindustrie.
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Wahrscheinlich nicht zu 100 % recycelbar
Jedoch ist auch dieser Ansatz nicht ohne Herausforderungen. Die Verwendung eines solchen Verpackungssystems aus Papier und PP-Folie stellt zwar sicher, dass die Verbraucher das Tiefkühlprodukt sehen können, aber es bedeutet auch, dass die Verpackung wahrscheinlich nicht zu 100 Prozent recycelbar ist. Denn in der Praxis neigen die meisten Menschen dazu, die Verpackung als Ganzes zu entsorgen, ohne zuvor die Folie und das Papier zu trennen. Dies führt zu Problemen bei der Sortierung und verringert damit die volle stoffliche Wiederverwertung. Daher ist es wichtig zu beachten, dass solche Verpackungen bei der Kreislaufwirtschaft problematisch sein können. Um das volle Potenzial der Recyclingfähigkeit auszuschöpfen, müssen die Verbraucher besser darüber aufgeklärt werden, wie sie die Verpackungen richtig entsorgen können.
Gemeinsame Verantwortung
Insgesamt ist die Umstellung auf eine Verpackung mit einem höheren Papieranteil und recycelbarer Folie ein wichtiger und richtiger Schritt hin zu mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Sie zeigt jedoch auch, wie komplex die Herausforderungen bei der Reduzierung von Kunststoffverpackungen sein können. Unternehmen und Verbraucher müssen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass solche Initiativen ihr Hauptziel, die Umweltauswirkungen zu minimieren, ohne damit die Schutz- und Repräsentativfunktion derartiger Verpackungen einzuschränken, in vollem Umfang erreichen.