Neues Druckverfahren mit additiver Farbmischung

Der Druckfarbenhersteller Siegwerk und der Hersteller von Pigmenten Merck haben zusammen ein neues Druckverfahren entwickelt, das auf der additiven Farbmischung mit Perlglanzpigmenten basiert. Es ist auch für den Verpackungsdruck geeignet, insbesondere im Tiefdruckverfahren.

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Aus dem Schwarz des Fernsehbildschirms erscheint auf Knopfdruck ein vielfältiges RGB- Farbenspektrum. Diese Idee hat das Chemieunternehmen Merck nun für ein neues Druckverfahren übernommen und zum Patent angemeldet: Anstelle der Reproduktion von Bildern mit den vier Prozessfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) auf weißem Untergrund (subtraktive Farbmischung) kommen hierbei die Perlglanzfarben Rot, Grün und Blau (RGB) auf schwarzem Untergrund (additive Farbmischung) zum Einsatz. Der Druckfarbenhersteller Siegwerk hat diese Perlglanzfarben mit Pigmenten von Merck produziert. Für das RGB-Verfahren musste eigens eine neuartige Reproduktionstechnik in der Druckvorstufe entwickelt werden.

Die Bildreproduktion mittels additiver Farbmischung ist prinzipiell unabhängig vom verwendeten Druckverfahren. Laut Wolfram Gieseke, Head of R&D Tobacco bei Siegwerk, ist allerdings das Tiefdruckverfahren dafür prädestiniert, weil es die besten Voraussetzungen zur Übertragung der Perlglanzpigmente mit sich bringt. Das neue Verfahren sei geschäftsbereichsübergreifend einsetzbar und würde kreative Möglichkeiten und Einsatzgebiete für verschiedenste Anwendungen ermöglichen. Dazu gehört auch der Verpackungsdruck.

Der Chemie- und Pharmakonzern Merck erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Umsatz von EUR 11,3 Mrd. und beschäftig rund 39.000 Mitarbeiter in 66 Ländern.