Marktübersicht – Softwarelösungen zur Farbkontrolle im Verpackungsdruck
von Ansgar Wessendorf,
Im Drucksaal gilt es verbindliche Farbproofs mit möglichst kurzen Einrichtzeiten zu erreichen und den Auftraggebern Qualitätsnachweise der gedruckten Auflage zu liefern. Um das zu gewährleisten sind leistungsfähige Software und Messtechnologien unabdingbar. Die vorliegende Marktübersicht ermöglicht einen umfangreichen Vergleich unterschiedlicher Softwarelösungen zur Kontrolle von Sonderfarben und CMYK-basierten Druckprozessen.
Anzeige
Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Prozesskontrolle
Die Standardisierung des Offsetdrucks nach Vorgaben der ISO 12647-2 hat die Bewertung von Druckergebnissen mittels Spektralfotometer für viele Anwender zu einer alltäglichen Prozedur gemacht. Dies hat auch einige Auswirkungen auf die Prozesskontrolle im Flexo- und Tiefdruck, wobei es neben Gemeinsamkeiten im Workflow auch deutliche Unterschiede gibt. Erfahren Sie mehr im eDossier “Marktübersicht – Softwarelösungen zur Farbkontrolle im Verpackungsdruck”.
Druckverfahrensübergreifend hat sich speziell im europäischen Raum eingebürgert, dass die CMYK-Prozessfarben mit L*a*b*- Sollwerten für den Vollton und Tonwertzuwächsen für die Rastertonwerte/Unterfarben kontrolliert werden. Im Flexo- und Tiefdruck stellen die Volltöne und Tonwertzunahmen des Fingerprints für eine Druckproduktion die zu erreichende Referenz dar. Die Prozesskontrolle für die CMYK-Farben im Druck kontrolliert somit, ob der aktuelle Druckprozess dem Fingerprint/Proof entspricht, den der Kunde vor dem Druck als zu erreichende Farbvorlage freigibt. Außerdem spielt die Prozesskontrolle von Sonderfarben eine entscheidende Rolle.
Schnelle Scan-Messungen
Sollen CMYK-Volltöne, CMYK-Tonwertzunahmen und Sonderfarben gemessen werden, so sind scannende Hand-Spektralfotometer ein sehr effektives Werkzeug. Das X-Rite i1 Pro 2 ermöglicht hier einen kostengünstigen Einstieg. Weitere scannende Handmessgeräte werden von Techkon, Barbieri und Konica Minolta angeboten. Seitens X-Rite gibt es seit kurzer Zeit das eXact Scan, welches eine durchgängige Messtechnologie für Einzel- und Scan-Messungen von der Farbrezeptierung bis zur Prozesskontrolle im Druck ermöglicht.
Speziell im Flexodruck haben die Maschinenkonfiguration einschließlich dem Aufbau der Druckform sowie weiteren Maschinenparametern wie z.B. Druckgeschwindigkeit und Farbviskosität einen maßgeblichen Einfluss auf das Druckergebnis. Für eine effektive Kontrolle des Zusammenspiels von Druck und Proof ist es daher notwendig, dass die Maschinenkonfiguration sowohl beim Fingerprint für den Proof als auch für den Auflagendruck dokumentiert wird. Bietet eine Software dafür die Möglichkeit Vorlagen/Templates anzulegen, kann dies mit wenig Aufwand erledigt werden. Doch nicht jede Lösung bietet diese Möglichkeit.
Tonwertzunahmen für CMYK- und Sonderfarben
Der Vergleich der Tonwertzunahmen des aktuellen Drucks zu einer Referenz (Branchen- oder Hausstandard) ist ein wichtiges Kontrollkriterium in der Prozesskontrolle für den Druck. Für die Kontrolle der Tonwertzunahmen der CMYK-Prozessfarben hat sich die Murray Davis-Formel etabliert, die auch in einer Reihe von ISO-Standards referenziert wird und direkt in Messgeräten implementiert ist. Für die Messung der Tonwertzunahmen von Sonderfarben gibt es derzeit keine Branchenfestlegung per ISO Standard.
Speziell im Bereich des Flexo- und Tiefdrucks kommen alternative Formeln zum Einsatz. Hierbei ist davon auszugehen, dass es sich um selbst entwickelte Formeln handelt, die je nach Programm bei gleichen spektralen Messwerten zu abweichenden Ergebnissen führen können. Die Verwendung einer alternativen Formel bedingt derzeit, dass alle beteiligten Betriebe die gleiche Software zur Prozesskontrolle verwenden. Laden Sie sich das komplette eDossier “Flexodruck für gedruckte Elektronik” direkt im Shop runter.