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Editorial: Von Eigenmarken und Verpackungsgrößen
von Ansgar Wessendorf,
Gestiegene Preise und Lebenshaltungskosten schmälern die Budgets der Verbraucher und verändern das Kaufverhalten im Supermarkt. Dazu gehört auch die steigende Nachfrage nach Eigenmarken, was wiederum Auswirkungen auf die Verpackungsgrößen hat. Verbraucher kaufen entweder kleinere Produktmengen oder greifen nach günstigen Großpackungen in der Hoffnung, dadurch Geld zu sparen.
Diese Entwicklung hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Verpackungsdruckbranche, da der Bedarf an Verpackungen sinkt und somit entsprechend weniger in deren Herstellung investiert wird.
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Eigenmarken immer beliebter
Markeninhaber müssen neue Wege finden, um das Preis- Leistungsverhältnis ihrer Produkte zu verbessern. Die steigende Teuerungsrate bzw. Inflation führt dazu, dass Verbraucher entweder vermehrt günstigere Produkte kaufen oder aber auf höhere Qualität achten, um damit mehr oder Besseres für ihr Geld zu erhalten.
Eigenmarken werden aufgrund der begrenzten Kaufkraft der Verbraucher immer beliebter. Hochpreisige Produkte laufen Gefahr, aus den Regalen zu verschwinden, wenn sich die Präferenz der Verbraucher für Eigenmarken und billigere Alternativen verstärkt.
Mittelgroße Verpackungen sind die Verlierer
Diese Entwicklung führt dazu, dass die Markenartikler entweder die Packungen vergrößern, um Großabnehmer anzusprechen, oder verkleinern, um einen günstigeren Preis zu realisieren.
Übereinstimmende Studienergebnisse gehen davon aus, dass bis 2025 größere Verpackungen stärker wachsen als kleinere. Das führt zu einer weiteren Differenzierung in große und kleine Packungsgrößen, wobei die mittelgroßen Standardpackungen die Verlierer sein werden.
Wenn das Geld knapper wird
Die Markenartikler sind im Zugzwang und müssen auf diese inflationsbedingten Veränderungen der Marktsituation reagieren. Dies führt zwangsläufig hin zu kleinen und großen Verpackungen mit den entsprechenden Preisniveaus.
Allerdings basieren beide Entwicklungen auf den gleichen Voraussetzungen: Wenn Konsumenten aufgrund der hohen Preissteigerungen sparen müssen, werden sie kosten- und kaufbewusster. Sie verwerten die Produkte besser, werfen weniger weg, kochen mehr selbst und reduzieren ihre Konsummenge. Dies hat selbstverständlich großen Einfluss darauf, wie in Zukunft Verpackungen gedruckt und veredelt werden.
Denn in der Verpackung steckt viel geborgtes Wachstum aus besseren Zeiten. Wird das Geld knapper, sinkt der Konsum – und damit auch die Nachfrage nach Verpackungen.