Jetzt erschienen! Die neue Ausgabe von Flexo+Tief-Druck mit dem Special "Digital Printing today"

Editorial: Ein schwieriger Spagat

Flexo+Tief-Druck 3-2022
Die neue Flexo+Tief-Druck 3-2022 (April-Ausgabe)

Vor dem Hintergrund der Forderung nach maximaler Nachhaltigkeit weist im Bereich der Foliensubstrate für Verpackungsanwendungen der aktuelle Trend eindeutig in Richtung möglichst dünner Monomaterialien. Dies führt jedoch zu der Problematik, dass sich dies vielfach nicht mit der Kernaufgabe von Verpackungen, dem Schutz der jeweiligen Füllgüter, in Einklang bringen lässt.

Wechseln wo es geht

PET ist ein ideales Material für das Recycling. Problematisch wird es jedoch im Bereich der Multilayer-Folien, die aktuell nur chemisch recycelt werden können. Dabei gibt es bislang noch keine Materialtechnologie, die alle Anforderungen hinsichtlich Leistungs- und Recyclingfähigkeit erfüllen. Ein erfolgreicher Ansatz, beide Gesichtspunkte abzudecken, kann nur darin bestehen, die Materialien entsprechend zu optimieren. So liegt im Bereich BOPP die maximal erreichbare Dickenreduzierung bei transparenten Folien bei 8 Mikron und bei den Barrierefolien (transparent und metallisiert) liegt dieser Wert bei 12,5 Mikron.

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Digital Printing today 1-2022
Die “Digital Printing today 1-2022” ist mit der Mai-Ausgabe von Flexo+Tief-Druck erschienen

Im Bereich der Kunststoffverpackungen lassen sich durch Reduzierung der Materialstärken erhebliche Fortschritte bei der Vermeidung des Abfallaufkommens erzielen. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass es Produkte und Anwendungen gibt, die nur mit Multilayer-Materialien umgesetzt werden können. Dies bedeutet: Wechseln wo es geht, aber es darf in diesem Bereich keine Übertreibung Einzug halten. Nur Wechsel um des Wechsels willen wird in der Folge bei bestimmten Anwendungen mehr Schaden als Nutzen bringen.

Diffizile Verarbeitung

Dünnfolien und damit hergestellte Monolayer-Strukturen haben durchaus ihre Berechtigung, die in der Zukunft wohl noch zunehmen wird. Die größte Herausforderung im Zusammenhang mit der Dickenreduzierung von Kaschierfolien ist die Maschinengängigkeit. Im Zusammenhang mit der Ermittlung maschinell noch verarbeitbarer Minimalstärken wurden im Bereich der Bedruckung mit einer 10-Farben-Tiefdruckmaschine bereits entsprechende Testläufe durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass diese Minimalstärke von Foliensubstraten bei einer Dicke von 4,5 Mikron liegt.

Inhaltsverzeichnis Flexo+Tief-Druck 3-2022
Themen und Inhalte der neuen Flexo+Tief-Druck 3-2022

Bei einer Kaschiermaschine besteht die größte Herausforderung hinsichtlich Spalteinstellungen und Zügen. Dies ist eine sehr diffizile Angelegenheit, denn Folien mit einer Stärke von 12 Mikron sind bereits schwierig zu verarbeiten, doch Dicken von 4,5 Mikron sind eine ganz besondere Herausforderung. Daher müssen sich die Converter wohl zu einem stärkeren Maß den damit verbundenen verfahrenstechnischen Schwierigkeiten stellen.

Die ist keine einfache Aufgabe, die jedoch mit der Entwicklung entsprechender Fähigkeiten und dem dazugehörigen „Fingerspitzengefühl“ durchaus zu meistern ist.