Nichts ist beständiger als der Wandel. Mehr denn je trifft diese alte Weisheit des altgriechischen Philosophen Heraklit auf die aktuelle Lage der Industrie der flexiblen Verpackung zu.
So ist beispielsweise bei Bobst Bielefeld derzeit einiges in Bewegung, nachdem das Unternehmen eine schwierige Phase durch einen gravierenden Veränderungsprozess überwinden konnte. Praktischer Ausdruck dieser Rückkehr zum früheren hohen Niveau hinsichtlich Produktqualität und Qualifikation des Personals ist die Erweiterung des Competence Center sowie die mittlerweile abgeschlossene Einrichtung einer Flexo-Ausbildungsakademie.
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Ein weiterer Ausdruck dieses Wandels ist die Ankündigung der Markteinführung von zwei neuen CI-Flexodruckmaschinen. Auch Koenig & Bauer hat eine neue, sehr kompakte CI-Flexodruckmaschine als Erweiterung seines Maschinenportfolios der Evo-Baureihe angekündigt. Die neue Evo XC soll in zwei verschiedenen Basisversionen verfügbar sein. Doch welche flexiblen Verpackungssubstrate werden auf Flexodruckmaschinen zukünftig überhaupt bedruckt und veredelt?
Nicht recycelfähig
Fakt ist, dass die Industrie der flexiblen Verpackung aufgrund des öffentlichen Drucks nach Wegen zur Entwicklung von Monomaterialstrukturen zur Erleichterung der Recyclingprozesse suchen muss. Das Hauptproblem der flexiblen Barriere-Verpackungen besteht darin, dass sie überwiegend aus gemischten Polymeren bestehen, die nicht recycelbar sind und damit dem Wertstoffkreislauf nicht wieder zugeführt werden können. Die einzige bislang praktizierte Verwertungsmöglichkeit ist ihre thermische Verwertung.
Es gibt noch viel zu tun
Ein vielversprechender Ansatz zur Herstellung recycelbarer flexibler Verpackungen mit Barriereeigenschaften besteht darin, beispielsweise MDO-PE/PP-Folien zunächst auf einer Vakuum-Metallisierungsanlage mit AlOx zu beschichten, anschließend einen Barriere-Decklack aufzutragen und sie dann zu bedrucken. Allerdings steht die flexible Verpackung erst am Beginn eines tiefgreifenden Wandels. Nahezu wöchentlich kommen neue oder modifizierte Substrate und Werkstoffe für die Herstellung recycelbarer flexibler Verpackungen auf den Markt.
Die dafür in Frage kommenden Fertigungsverfahren wie Extrusion, Beschichtung, Bedruckung und Kaschierung müssen entsprechend darauf angepasst und abgestimmt werden. Darüber hinaus dürfen solche Verpackungen im Vergleich zu herkömmlichen Produkte dieser Art nicht spürbar höhere Kosten verursachen. Insgesamt eine große Herausforderung für die gesamte Industrie der flexiblen Verpackung, die sie angesichts ihrer bekannten Innovationsstärke erfolgreich bewältigen wird.