Mit Wirkung zum 2. Januar 2024 übernimmt Südpack weitere Anteile an der Carboliq GmbH mit Sitz in Remscheid, nachdem bereits im Jahr 2020 eine Koopertionsvereinbarung mit dem Mutterunternehmen Recenso abgeschlossen wurde.
Damit unterstreicht das Unternehmen sein Engagement im Bereich der Kreislaufführung von Kunststoffen und dem chemischen Recycling als komplementärer Recyclingtechnologie. Damit untermauert der Folienhersteller zugleich seine führende Position im Bereich der Kreislaufwirtschaft in der Industrie für flexible Verpackungen. Denn bislang ist Südpack der einzige Folienhersteller mit direktem Zugang zu Kapazitäten für das chemische Recycling. Dirk Hardow, der bei Südpack als Leiter des Geschäftsbereichs FF&C unter anderem für die Entwicklung und Implementierung von Kreislaufmodellen verantwortlich zeichnet, wird das Unternehmen zukünftig als Geschäftsführer leiten.
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Der Carboliq-Prozess
Carboliq bezeichnet einen fortgeschrittenen thermo-chemischen Prozess, der auch als Direktverölung bezeichnet wird. Von anderen Pyrolyseverfahren unterscheidet er sich maßgeblich durch seine Flexibilität hinsichtlich der Infeed-Materialen, die nicht unbedingt polyolefinischen Ursprungs sein müssen. Dank dieser hohen Feedstock-Toleranz eignet sich Carboliq auch für das Verölen verunreinigter oder gemischter Kunststoffe und ebenso von flexiblen Verpackungen und hochkomplexen Mehrschichtfolien. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Prozess auch bei niedrigeren Temperatur von unter 400°C ablaufen kann. Die niedrige Prozesstemperatur, die Einstufigkeit des Verfahrens und die Einbringung der Energie über Friktion direkt ins Material ermöglichen die Stoffumwandlung bei relativ geringem Energieeinsatz. Erste Pilotprojekte mit Kunden konnten bereits erfolgreich realisiert werden oder befinden sich aktuell in der Umsetzungsphase.
Derzeit ist das Anlagenkonzept von Carboliq – bezogen auf hochkalorische Einsatzfraktionen und im vollkontinuierlichen Betrieb – auf eine jährliche Ausbringung von etwa 10.000 to ausgelegt. Der unter dem Namen CLR (Circular Liquid Ressource) vermarktete Sekundär-Rohstoff ähnelt dabei in vielen wesentlichen Eigenschaften fossilem Erdöl bzw. den daraus gewonnenen Produkten – und ist somit ein vollwertiges Substitut fossiler Ressourcen.