Insbesondere über die Weihnachtsfeiertage fallen in Privathaushalten große Mengen an Abfällen an. Online bestellte Geschenke kommen in vielen Päckchen und Paketen aus Karton ins Haus, und für den Festschmaus werden oftmals große Mengen verpackter Lebensmittel auf Vorrat gekauft. Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben daher einen Prozess entwickelt, durch den sich bislang kaum rezyklierbare Kunststoffe aus Lebensmittelverpackungen zu mehrfach nutzbaren Versandkisten verarbeiten lassen.
Frische hat ihren Preis
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Lebensmittelvorräte bleiben dank ausgeklügelter Verpackungen lange frisch, aromatisch und geschützt. Meist sind diese Hüllen aus einer Kombination miteinander verbundener unterschiedlicher Kunststoffe hergestellt. Diese Multilayerverpackungen bestehen aus einzelnen millimeter- bis nanometerdünnen Schichten von Kunststoffen wie Polyethylen, Polypropylen oder PET. Die einzelnen Schichten werden mit Hilfe von Kunststoffklebern wie beispielsweise Polyurethan zusammengehalten. Sie lassen sich nicht mit klassischen Verfahren wie Zerkleinern, Sieben und Zentrifugieren voneinander trennen und auch nicht durch Wärme voneinander lösen, da ihre Schmelzpunkte zu nahe beieinanderliegen.
Repopak – Recycled Polymer Packaging Karlsruhe
„Wir wollten ein Verfahren zum Herauslösen der Verklebung zwischen den Materialschichten mit Hilfe von Lösemitteln finden, um damit die Voraussetzung für die sortenreine Trennung zu schaffen“, so Paul Neugebauer, Master-Student in Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik am KIT. Zusammen mit vier weiteren Nachwuchsingenieure aus demselben Semester haben einen Recycling-Prozess entwickelt, der nach dem beschriebenen Prinzip reine Kunststoffe aus Multilayerverpackungen gewinnt. Die aus derartigem Rezyklat hergestellten Versandkisten aus Altkunststoffen wurden von den Studenten als Recycled Polymer Packaging Karlsruhe, kurz Repopak, genannt.