Wellpappenindustrie: Absatzwachstum bei anhaltendem Kostendruck

Der Absatz der Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) stieg zum neunten Mal in Folge und erreichte 2018 mit knapp acht Milliarden Quadratmeter Wellpappe einen neuen Höchststand.

Die VDW-Mitglieder produzierten 43 Millionen Quadratmeter mehr als 2017, das entspricht einem Zuwachs von 0,6 Prozent (sowohl nach absoluten Werten als auch arbeitstäglich bereinigt). In der Quartalsbetrachtung brachte das erste Quartal 2018 mit plus 5,4 Prozent den stärksten Zuwachs, während das vierte Quartal mit einem Minus von 2,6 am schwächsten ausfiel.

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„Trotz des Rückgangs im vierten Quartal des vergangenen Jahres ist der Aufstiegstrend der deutschen Wellpappenindustrie ungebrochen“, sagt Dr. Steffen P. Würth, Vorsitzender des VDW. Wichtigster Grund für die anhaltend starke Nachfrage ist Würth zufolge eine nach wie vor florierende Binnenkonjunktur: „Wir profitieren vom soliden Wachstum unserer Kunden aus der verpackenden Industrie – insbesondere vom ungebrochenen Boom im Online-Handel – und von der anhaltenden Konsumlaune der Verbraucher. Beides hat sich im Vorjahr einigermaßen zufriedenstellend entwickelt. Auch, weil Wellpappe als nachhaltiges Verpackungsmaterial immer öfter als ökologische Alternative für Kunststoff eingesetzt wird.“ Aufgrund der sich eintrübenden konjunkturellen Lage und der gesenkten Wirtschaftsprognosen rechnet Würth für das laufende Jahr lediglich mit einem Wachstum des Wellpappenabsatzes von 1,0 Prozent.

Die Erlöse der VDW-Mitglieder sind 2018 gegenüber dem Vorjahr um 7,4 Prozent auf 56,8 Cent pro Quadratmeter gestiegen. „Wegen der seit Januar 2017 erheblich gestiegenen Kosten für Rohstoffe sowie für Löhne, Energie und Logistik bleibt die Ertragslage unserer Mitglieder allerdings angespannt“, sagt Würth. Vor allem die Kosten für den wichtigsten Rohstoff Papier, die über die Hälfte der Gesamtkosten der Wellpappenunternehmen ausmachen, drücken nach wie vor auf die Erträge. Die Papierpreise sind im vierten Quartal zwar leicht gesunken, lagen aber über alle Sorten hinweg immer noch um 19,3 Prozent über dem Niveau des Januars 2017. „Die durchschnittlichen Erlöszuwächse reichen also bei weitem noch nicht aus, um die aufgelaufenen Kostensteigerungen auch nur annähernd aufzufangen.“

Die gestiegenen Quadratmeterpreise in Höhe von durchschnittlich 7,4 Prozent spiegeln sich auch in der Umsatzentwicklung wider. Zusammen mit der Wachstumsrate bei den abgesetzten Quadratmetern von 0,6 Prozent kommen die VDW-Mitglieder beim Umsatz auf ein Plus von 7,9 Prozent.