Investition in eine Expert CI-Flexodruckmaschine von Bobst

Drucken flexibler Verpackungen mit wasserbasierten Farben

Von links: Alessandro Marino, (Technischer Direktor bei AMB) und Alberto Vaglio Laurin (Business Director Italia bei Bobst Italia) stehen im AMB-Produktionswerk in San Daniele del Friuli, Italien, vor der neuen Flexodruckmaschine Expert CI (Quelle: Bobst)

Der italienische Verpackungshersteller AMB verfügt in Europa über insgesamt fünf Produktionsstandorte. Das Familienunternehmen investierte vor kurzem in die Zentralzylinder-Flexodruckmaschine Expert von Bobst, um seine Druckkapazitäten mit wasserbasierten Farben zu erweitern.

Die AMB-Gruppe wurde vor über 50 Jahren im Nordosten Italiens gegründet und gehört in Europa zu den Pionieren, die konsequent auf eine vollständige, wasserbasierte Produktionsweise setzt. Aufgrund umfassender Kenntnisse und Erfahrungen mit dieser Technologie entschieden sich CEO Bruno Marin und der Technische Direktor Alessandro Marin für eine Partnerschaft mit Bobst und investierten in eine Expert CI Flexodruckmaschine. Bereits 2016 installierte ABM eine Bobst Master D 1000 Laminator für die wasserbasierte Klebstoffkaschierung.

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“Als Pionier im Bereich des Druckens und der Kaschierung auf Wasserbasis haben wir kontinuierlich in Verarbeitungstechnologien investiert, die es uns ermöglichen, an der Spitze dieser Entwicklung zu bleiben und unser Versprechen an unseren Kunden zu erfüllen, wirklich nur nachhaltige Verpackungen zu produzieren”, sagt Bruno Marin. „Die neue Flexodruckmaschine steigert den Druckausstoß um 150% und ergänzt die Achtfarben-Flexodruckmaschine, die im Werk in San Daniele del Friuli in der Nähe von Udine steht. Mit 600 m/min ist die Expert CI eine der weltweit schnellsten Zentralzylinder-Flexodruckmaschinen für die Bedruckung von Folien mit wasserbasierten Farben.“

Nachhaltiges Wachstum

1969 von Clotilde Manfrin-Polano und Renata Polano Marin gegründet, begann AMB als Produzent von LDPE-Säcken. In den 1980er Jahren stieg das Familienunternehmen in die Blasfolienextrusion ein und stellt heute coextrudierte Folien mit bis zu neun Schichten her. Die Installation der ersten CI-Druckmaschine im Jahr 1997 war gleichzeitig auch der Einstieg in den Flexodruck.

In den vergangenen Jahren expandierte AMB in Europa beträchtlich. Nach dem Errichten eines zweiten italienischen Produktionsstandorts in Amaro (UD), folgte 2019 die Übernahme von TDX (Europe) Limited, einer der führenden Dienstleister in Großbritannien für Verpackungsdesign, Prototyping, Werkzeugbau und Folienlieferungen zur Fertigung von Thermo-Verpackungen. Die Übernahme des deutschen Unternehmens PTS Verpackungen, umfasste auch ein Netzt internationaler Vertriebslager. Insgesamt beschäftigt die AMB-Gruppe heute rund 435 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Gesamtumsatz von über 160 Millionen Euro.

AMB entwickelt gemeinsam mit Kunden nachhaltige Verpackungen zur, indem sie bei gleicher Performance den Ressourceneinsatz für die Folienherstellung reduzieren. Als der italienische Lebensmittelspezialist Beretta Group neue gesetzliche Anforderungen erfüllen musste, verringerte das AMB-Team das Gewicht der flexiblen Verpackungen um 20%, was laut Bobst zu einer beeindruckenden Kosteneinsparung von rund 360.000 Euro pro Jahr führte. Zu den vielen anderen Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens gehören auch das Recycling von täglich mehr als 13 Millionen PET-Flaschen und die Entwicklung wiederverwertbarer Alternativen zu Polystyrol und PVC für Lebensmittelverpackungen sowie die Erforschung biobasierter Materialien und Tiefziehpapier.

Hohe Produktivität mit wasserbasierten Druckfarben sicherstellen

Mit der Expert CI konnte ABM seine Druckkapazität auf 28 Millionen Laufmeter pro Jahr erhöhen. Die Zentralzylinder-Flexodruckmaschine ist mit acht Farbenwerken ausgestattet und verarbeitet Substratbahnen bis zu einer Bahnbreite von 1300 mm.

Die Expert CI ist für die hohen Anforderungen ausgelegt, die an die Trocknung von wasserbasierten Farben gestellt werden. So trägt die energieeffiziente Zwischentrocknungstechnologie Full Surface Matrix (FSM) entscheidend dazu bei, das Lösungsmittel Wasser aus den Farben zu treiben. Eine Substratdehnung und die damit verbundenen Passerprobleme im Fortdruck können dadurch vermieden werden. Denn das Prinzip der FSM-Trocknung beruht auf Hunderten von kleinen Düsen, aus der Luft mit niedrigerer Temperatur auf die bedruckte Substratoberfläche strömt. Ein dualer Brückentrockner ergänzt diese Technologie sinnvoll, weil das intelligente Zusammenspiel von schwebenden und Prall-Luftdüsen eine absolute Durchtrocknung der wasserbasierten Farben sicherstellt.

Das neue smartFlo-Farbwerk mit dem patentierten Kammerrakelsystem sorgt für eine konstante Mengenübertragung wasserbasierter Farben auf dem Bedruckstoff. Eine gleichmäßige Dosierung, eine stabile Viskosität sowie eine konstante Temperatur der Farben tragen zur Stabilisierung der Druckproduktion und damit zu reproduktionsfähigen Druckergebnissen bei.

Die triLock-Lagertechnologie positioniert mit hoher Präzision die Druck- und Rasterwalzen in der CI-Flexodruckmaschine und sorgt maßgeblich dafür, dass im Druck der gefürchtete Bouncing-Effekt nicht auftritt.

Das smartGPS-Offline-System scannt die Oberflächen-Typografie der Flexodruckform. Aus diesen Informationen werden mittels eines Algorithmus die Daten für die automatische Register- und Druckeinstellung in der Flexodruckmaschine berechnet. Das wiederum beschleunigt den Auftragswechsel und reduziert die Anlaufmakulatur auf das notwendige Minimum.