Weilburger Graphics

Demoprojekt: Barrierelacke für faserbasierte Lebensmittelverpackungen

Barrierelacke für faserbasierte Lebensmittelverpackungen
Eine Designvariante der finalen To-Go-Verpackung, ausgestattet mit einer voll rezyklierbarer Barriere auf Basis eines Imprägnierlacks. Dies ermöglicht einen vollständigen Ersatz von PE-Beschichtungen für eine höhere Rezyklierbarkeit faserbasierter Lebensmittelverpackungen (Quelle: Weilburger Graphics)(Photo Credit: www.alexanderdort.com)

Faserbasierte Verpackungen wie Faltschachteln haben einen hohen Anteil an Primär- und Sekundärverpackungen in der Lebensmittelindustrie. Insbesondere bei To-Go- und Tiefkühlverpackungen müssen diese jedoch – nicht zuletzt auf Basis gesetzlicher Vorgaben – innenseitig über eine ausreichende Barriereschicht zum Schutze der Verpackung vor Durchfeuchtung und Durchfettung, aber auch zum Schutze der Lebensmittel vor Migration der eingesetzten Druckfarben verfügen. Diese Innenbeschichtung besteht heute zumeist aus Polyethylen (PE) und verschlechtert durch den damit zwangsläufig verbundenen Kunststoffanteil derartiger Verbundstoffe die Rezyklierbarkeit solcher Verpackungen. Weilburger Graphics, ein international tätiger Hersteller von Lacken, Farben und Klebern für die grafische Industrie, verfügt über ein umfangreiches Sortiment an Barriere- und Imprägnierlacken, die einen Verzicht auf PE-Beschichtung ermöglichen.

Demoprojekt mit hoher Marktnähe

Gemeinsam mit dem Verpackungshersteller STI Group realisierte Weilburger ein Demo-Projekt mit hoher Marktnähe, um die Barrierefunktion des Senolith-WB-Imprägnierlacks FP PLUS 350023 nachzuweisen. Gegenstand dieses Projekts waren vier gestalterisch unterschiedliche To-Go-Verpackungen für Konfekt und Süßwaren, wie man diese als Transportverpackungen am POS bei Konditoreien und Bäckereien, in der Patisserie oder auch bei Supermarkt- und Fast-Food-Ketten üblicherweise findet. Alle vier Faltschachteln wurden hierbei als Mischbogen und somit mit gleichen drucktechnischen Parametern produziert. Auf der Außenseite kamen neben CMYK mit Pantone 190 C, Pantone 7471 C sowie Pantone 874 C 2K (einem zwei-Komponenten Gold), insgesamt drei weitere Sonderfarben zum Einsatz. Alle verwendeten Farben und Lacke waren migrationsarm ausgelegt. Als Schutzlack auf der Außenseite wurde der Glanzlack Senolith-WB FP PLUS 350279 eingesetzt, der eine gute Balance aus Glanz und hoher Abriebfestigkeit ermöglicht. Im Widerdruck – und somit auf den Innenseiten der Boxen – wurden zwei für den direkten Lebensmittelkontakt zertifizierte Flexofarben aus der Senoflex-WB FP DC Serie appliziert. Beide Sonderfarben wurden hierzu auf Basis der gelieferten ICC und Farbprofile der eingesetzten Offsetfarben und des eingesetzten Substrats – einem CrownBoard Prestige in 340g/m² – nach Pantone 190 C und Pantone 5463 C von Weilburger Graphics rezeptiert und angerieben. Als Schutz- und Barrierelack kam der Imprägnierlack Senolith-WB FP PLUS 350023 zum Einsatz, der mit einer 20 cm3/m2 Haschur-Rasterwalze über das Lackwerk appliziert wurde.

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Produktion und Funktionsprüfung

Produziert wurden diese Demo-Verpackungen mit einer Koenig & Bauer Rapida 106X-7+L, welche als Hybridmaschine mit sieben Farbwerken und einem Lackwerk ausgestattet ist und sowohl konventionelle als auch UV-Farben und UV-Lacke verarbeiten kann. Die finalen Verpackungen aus dieser Produktion wurden erfolgreich an der TU Darmstadt nach PTS RH021/97 Kat.1 auf ihre Rezyklierbarkeit im Verpackungspapierkreislauf geprüft.