Mehrschichtige Verpackungsfolien für Lebensmittel recyceln
von Ansgar Wessendorf,
Royal DSM und APK wollen gemeinsam die Nachhaltigkeit von mehrschichtigen Verpackungsfolien von Lebensmitteln vorantreiben. Über die primäre Funktion der Reduzierung von Lebensmittelabfällen hinaus sollen derartige Verpackungsfolien nun auchüber einen neuen Recyclingweg der APK recycelbar sein.
APK und DSM gehen die „End-of-Life“-Phase des Lebenszyklus einer mehrschichtigen PE/PA6-Verpackungsfolie mithilfe des neuen APK-Verfahrens Newcycling an. Nach Aussage der Unternehmen soll die Technologie es ermöglichen, aus komplexen gemischten Kunststoffabfällen und Multi-Layer-Verbunden wieder hochwertige Granulate zu gewinnen, mit Eigenschaften, die nahezu denen von neu hergestellten Kunststoffen entsprechen.
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„Mit konventionellen Recyclingverfahren sei das nicht möglich. Die Regranulate, die mit dem Newcycling-Verfahren aus mehrschichtigen PE/PA6-Verpackungsabfällen erzeugt werden, können wieder in anspruchsvollen flexiblen Verpackungen eingesetzt werden, was dem Ziel einer Kreislaufwirtschaft entgegenkommt“, erklärt Florian Riedl, Leiter Business Development bei der APK AG. Im vierten Quartal dieses Jahres soll die erste kommerzielle Newcycling-Anlage in Betrieb genommen werden.
Hintergrundinformationen
Viele Multi-Layer Barrierefolien für Lebensmittelverpackungen bestehen aus einer Kombination von PE und PA6, wobei PE als Barriere für Feuchtigkeit und PA6 als Barriere für Sauerstoff wirkt und somit die Haltbarkeit des verpackten Lebensmittels erheblich verlängert wird.
Eine solche Verpackung kann nicht mit einer Mono-Material PE-Folie hergestellt werden, da die Schichtdicken zur Erzielung ausreichender Barriereeigenschaften zu hoch werden würden. Der Zusatz von PA6 in der Multi-Layer-Lösung reduziert die Gesamtschichtdicke signifikant und verbessert die mechanische Stabilität der Folie, was zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit des Aufreißens der Verpackungsfolien während des Transports und der Logistik führt. Dies führt zu einem niedrigeren Prozentsatz an Lebensmittelabfällen und somit zu einer wesentlich besseren CO2-Bilanz in einer Lebenszyklusanalyse.