Transportverpackungen sind ein Eckpfeiler des globalen Handels: Ohne Kisten, Paletten oder Wellpappen würde der Güterverkehr stillstehen. Exportverpackungen sorgen für einen sicheren und schnellen Güterumschlag beim Transport von Waren jeder Größenordnung und zu Zielen auf der ganzen Welt. Neben dem Schutz der Waren muss die Exportverpackung dabei den Bedürfnissen unterschiedlicher Teilnehmer der Lieferkette entgegenkommen: Spediteure, Logistikunternehmen, Verlader und Kunden erwarten ein einfaches und wirtschaftliches Handling. Die Hersteller von Transportverpackungen erfüllen diese Anforderungen unter anderem durch standardisierte Produkte. Beispiele hierfür sind Holzkisten für leichte oder schwere Lasten, ein- oder zweilagige Holzpaletten, Verschläge, Wellpappe-Bögen und -Kartons, Luftpolsterfolie und industrielle Schrumpfverpackung, Polyethylen- und Alufolie. Anbieter unterschiedlichster Exportverpackungen werden ihre Lösungen auf der Fachpack im September 2018 präsentieren.
Bereit für die Digitalisierung
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Der Verband der Wellpappen-Industrie (VDW) berichtet: Zwei Drittel aller Transportverpackungen bestehen aus Wellpappe. Exportverpackungen dieser Art sind kostengünstig und leicht, aber gleichzeitig stabil und federn Stöße zuverlässig ab. Für schwere Waren kommen Exportverpackungen aus Starkwellpappe in Frage, die Güter auf dem Land-, Luft- oder Seeweg sichern. Weitere Pluspunkte dieses Verpackungstyps liegen in seiner Lagerfähigkeit und dem einfachen Recycling. Auch für den digitalen Wandel wappnet sich die Wellpappen-Branche: Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML führte der VDW 2017 eine Studie durch. Das Ergebnis: Transportverpackungen werden künftig nicht nur zum Informationsträger, sondern sie generieren auch selbst Informationen. In Zukunft werden diese Verpackungen selbst Daten an unterschiedlichen Punkten der Lieferkette austauschen und ihren Inhalt selbständig überwachen.
Zu diesen Auto-ID-Systemen gehört zum Beispiel die RFID-Technologie. Mit den gewonnenen Daten lässt sich die Lieferkette weiter optimieren. „Künftig werden Sensoren gefragt sein, die über Art und Wirkung der Belastung während des Transports Auskunft geben“, erklärt Christiane Auffermann, Expertin für Handelslogistik am Fraunhofer-Institut IML und Leiterin der Studie. Die Experten erwarten zudem, dass der 3D-Druck es künftig ermöglicht, Verpackungen zu individualisieren und so belastbare Verpackungen mit geringem Materialeinsatz herzustellen. Im Rahmenprogramm der Fachpack werden Unternehmen und Institute auch in diesem Jahr die Trends im Bereich der Transportverpackung aufgreifen und vertiefen. Kurzvorträge, Diskussion und Sonderschauen setzen dabei neue Impulse für den Einsatz von unterschiedlichen Packmaterialien und Technologien (www.fachpack.de/programm).
Gefragt wie nie
Neben Wellpappen kommt als Exportverpackung insbesondere Holz in Form von Standardpaletten und Holzkisten zum Einsatz – zwei entscheidende Transportmittel für die weltweite Handelslogistik. Angepasst an standardisierte Seecontainer beginnt der überwiegende Teil an Gegenständen seine Reise zum Kunden auf einer solchen Palette. Entsprechend der wachsenden Produktions- und Exportleistung der Unternehmen steigt auch die Nachfrage nach Paletten und Holzkisten. „Insgesamt spiegelt sich in den deutlich gestiegenen Fertigungsmengen die gute konjunkturelle Lage, die sowohl im Inland als auch zunehmend im Ausland zu einer erhöhten Nachfrage nach Ladungsträgern und Verpackungen aus Holz geführt hat“, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE), Marcus Kirschner.
Neue Wege für Automatisierung und Rückverfolgbarkeit
Die digitale Transformation birgt große Potenziale für die Handelslogistik. Anbieter von Paletten befassen sich aktuell mit den technischen Möglichkeiten der Blockchain. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Datenbanktechnologie, bei der Daten nicht geändert, nicht direkt abgefragt und nicht gelöscht werden können. Ursprünglich für Transaktionen von Kryptowährungen erfunden, wird die Technologie in zunehmenden Maß auch für Produktionsabläufe und in der Logistik getestet.
Inzwischen hat die Branchenorganisation für Standardisierung GS1 in einem Pilotprojekt gemeinsam mit Unternehmen aus Handel, Industrie, Logistik, IT und Wissenschaft untersucht, inwieweit diese Technologie ein papierloses Ladungsträgermanagement ermöglicht. GS1 zufolge wäre die erfolgreiche Umsetzung ein Quantensprung für die Branche. Heute gehört der Palettenschein auf Papier noch zum Tagesgeschäft eines jeden LKW-Fahrers. Die moderne Technologie könnte viele neue Wege bereiten, um Prozesse zu automatisieren und die Rückverfolgbarkeit zu sichern. [6501]