Von Ansgar Wessendorf, Redakteur Flexo+Tief-Druck

Touch & Feel – Digitale und haptische Veredelungen gewinnen an Bedeutung

Einteilung der multisensorischen Verpackungsveredelung

Mit den Möglichkeiten der analogen und digitalen Druckverfahren lassen sich heute Verpackungsmotive reproduzieren und attraktive Produkthighlights setzen.

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Von Handelsunternehmen und Markenartikler immer mehr angefragt, werden Veredelungstechnologien, die der Verpackung hohe Attraktivität und Einmaligkeit verleihen. Selbstverständlich geht es dabei nach wie vor primär um den optischen Eindruck, doch zunehmend gewinnen Haptik und (digitale) Zusatznutzen bei Verpackungen immer an Bedeutung.

Vor allem die fortschreitende Digitalisierung in der Produktion von Verpackungen erweitert nicht nur den kreativen Spielraum im Marketing, sie eröffnet zudem ganz neue Geschäftsmodelle. Ob das mit dem jeweiligen Wunschmotiv bedruckte Nutella-Glas, die personalisierte Milka-Verpackung oder die elektronisch getunte Verpackungen, die nicht nur leuchtet und mit dem Konsumenten spricht, sondern auch den aktuellen Zustand des verpackten Produkts anzeigt – all das lässt erahnen, wohin die Reise gehen kann. Doch was bleibt Spezialität und was schafft den Sprung in den Massenmarkt? Welche Veredelungstrends sind es, die für Verpackungsdrucker, Folienproduzenten, Farbhersteller und Weiterverarbeitungsprozesse relevant sind? Diese Fragen diskutierten Referenten auf den von Innoform veranstalteten „3. Expertentreff Verpackungsdruck“ in Osnabrück.

Flexodruck mit Tiefdrucknäpfchen

Die Form und der optische Eindruck sind für Verpackungen schon immer von höchster Relevanz. Doch die Haptik ist dabei nicht zu vernachlässigen. Die Einbeziehung eines weiteren Sinnes steigert die Kaufentscheidung am „Point of sale“. „Dabei lassen haptische Effekte zum einen durch einen hohen partiellen Lackauftrag oder Prägung erzielen“, sagt Ingo Büning, Senior Sales Manager bei Saueressig. Als Beispiel nannte er die Oberflächenstrukturierung einer Flexodruckplatte mit Tiefdrucknäpfchen, die Lackaufträge von 20 bis 30 µm ermöglichen. Mit dieser relativ einfachen und kostengünstigen Technologie lassen Relieflacke und Mikrostrukturen auf Verpackungen realisieren werden.

Ein weiteres, von Saueressig entwickeltes Verfahren ist die sogenannte 3D Evolution. Hierbei wird im ersten Lackwerk ein pigmentierter UV-Lack flächig oder als Spot aufgetragen. Indem die Flexodruckplatte (Kiss Print) in der noch nicht ausgehärteten Lackschicht gedrückt wird, richten sich die Pigmente aus. Anschließend verlässt die Platte den noch nassen Lack. Durch die Härtung des UV-Lacks verbleiben die Pigmente in ihrer neuen Position. Durch diese Technologie werden zugleich optische und haptische Effekte erzielt.

Die Vielflalt an Veredelungsmöglichkeiten:

  1. Neue grafische Effekte
    – Haptischer und richtungsabhängiger Glanzlack
    – Taktiler und 3D-Effekt durch Cristala Pearl
    – 3D-Effekt durch Pseudoprägung in Effektpigmente
    – 3D-Effekt durch magnetische Lacke
    – Hologrammdruck
    – Applikationen auf Anicolor-Maschinen
  2. Print Medien und Elektronik
    – Barcodes und Augmented Reality
    – Elektronische Identifikation
    – Integration von Lichtelementen
    – Smart Packaging
  3. Digitale Dekoration auf 3D-Oberflächen
    4C-Druck
    – Digitale Metallisierung
    – Digitale Haptik

Quelle: Heidelberger Druckmaschinen AG

Sie möchten mehr über die Trends in der Verpackungsveredelung wissen, dann lesen Sie den kompletten Artikel in der Flexo+Tief-Druck 1-2018.