Martin Drescher (Verantwortlicher für Produkt- und Marktentwicklung, Westland Gummiwerke GmbH Co. K)
„Welche Entwicklungen, Trends und Herausforderungen erwarten Sie persönlich für die Verpackungsdruckindustrie im Jahr 2025?“
von Ansgar Wessendorf,
Martin Drescher, Verantwortlicher für Produkt- und Marktentwicklung, Westland Gummiwerke GmbH & Co. KG
Die Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungen wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Dabei stehen der Einsatz umweltfreundlicher Materialien, die Nutzung wasserbasierter Druckfarben und energieeffizienter Druckprozesse im Vordergrund.
Gesetzliche Vorgaben, wie die EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR), treiben Innovationen voran. Beispiele hierfür sind die Einführung von Mehrwegverpackungen, das Verbot schwer recycelbarer Materialien wie Multimaterial-Verbundstoffen und die verbindlichen Vorgaben für Mindestanteile an recycelten Materialien in Kunststoffverpackungen.
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Gleichzeitig gewinnen Drucktechnologien, die flexible Kleinauflagen und personalisierte Verpackungen ermöglichen, immer mehr an Bedeutung. Besonders Inkjet- und UV-Druckverfahren bieten großes Potenzial, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Dennoch stellen steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik eine erhebliche Belastung dar. Der verschärfte Wettbewerb auf dem globalen Markt und der Fachkräftemangel, der es zunehmend schwieriger macht, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, sind weitere Herausforderungen.
Die Westland-Gruppe hat sich diesen Herausforderungen angenommen und Lösungen für die unterschiedlichsten Nutzer entwickelt.
Ein Beispiel sind unsere MRS-Farbwalzen für das Offsetdruckwerk mit der patentierten LotoTec-Beschichtung. Der enorme Reinigungsaufwand, den man von traditionellen Farbwalzen beim Farbwechsel oder Sonderfarbeneinsatz kennt, wird auf ein Minimum reduziert. Da die versiegelte Farbwalze dimensionsstabil ist, kann auf lästiges Nachjustieren verzichtet werden. Damit lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen, die sich rechnen.
Was möglich ist, wenn man Bestehendes neu denkt, zeigt das ECO-Sleeves-Konzept, das von unserer Tochtergesellschaft Ligum entwickelt wurde. Diese Flexodruckformen ermöglichen ein mehrfaches Regummieren der Basishülse und richten sich an Kunden, die regelmäßig größere Mengen an Sleeves benötigen und häufig die Druckmotive wechseln. Durch dieses Konzept werden Ressourcen geschont und die Flexibilität unserer Kunden erhöht.
Zur Verbesserung der Energieeffizienz in Produktionsprozessen haben wir als weiteres Beispiel unseren Walzenbezug WEROSIL-TTC entwickelt. Da dieser Werkstoff eine deutlich höhere thermische Leitfähigkeit besitzt als bekannte Gummi- oder Silikonwalzen, trägt diese Schlüsseleigenschaft besonders dazu bei, Aufheiz- und Abkühlzeiten in Herstellprozessen deutlich zu verkürzen und somit die Produktivität zu steigern.