Katharina Roeber (Projektkoordinatorin des DFTA Competence Center Digitaldruck) und Ingo Reinhold (Wissenschaftlicher Leiter desselben Instituts )

Welche Entwicklungen, Trends und Herausforderungen erwarten Sie persönlich für die Verpackungsdruckindustrie im Jahr 2025?

Katharina Roeber und Ingo Reinhold
Katharina Roeber, Projektkoordinatorin des DFTA Competence Center Digitaldruck) und Ingo Reinhold, Wissenschaftlicher Leiter desselben Instituts

Der Bereich des digitalen Verpackungsdrucks wird 2025 von technologischen Innovationen sowie dem anhaltenden Fokus auf Nachhaltigkeit von Verpackungen und damit verbundenen regulatorischen Änderungen geprägt sein.

Hybride Strukturen in der Produktion, bei denen digitale Drucktechnologien konventionelle Verfahren ergänzen, ermöglichen eine kosteneffiziente Herstellung variabler Lauflängen. Diese Flexibilität ist für viele Unternehmen zunehmend unverzichtbar. Auch für die Automatisierung von Workflows wird die Integration von Digitaldrucksystemen eine wichtige Rolle spielen und zu Veränderungen in Produktionsprozessen und -Strukturen führen. Ergänzend optimieren vernetzte Informationsflüsse und KI-basierte Lösungen die Druckvorstufe, das Farbmanagement sowie die Prozess- und Qualitätskontrolle.

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Auf Verfahrensebene werden Entwicklungen bei den zur Substratvorbehandlung notwendigen Primern es ermöglichen, ein breiteres Spektrum an Materialien zu bedrucken. Gleichzeitig liegt hier das Potential für die Erweiterung des Farbraums und eine verbesserte Deinkbarkeit von Digitaldruckfarbsystemen. Weitere technologische Fortschritte sind bei der Effizienz von Trocknungssystemen und der Erhöhung der Maschinenzuverlässigkeit zu erwarten, was die Qualität, Konsistenz und Wirtschaftlichkeit der Druckproduktion steigert.

Das Thema Nachhaltigkeit wird die Verpackungsbranche auch 2025 auf verschiedene Art und Weise prägen. Zum Einen wird sich der Trend zu faserbasierten Packstoffen und Kunststoffalternativen fortsetzen, womit das verstärkte Drucken auf saugfähigen Materialien und veränderten Oberflächeneigenschaften einhergeht. Verbesserte (Inline-)Beschichtungen, optimale Druckergebnisse auf gestrichenen und ungestrichenen Papieren sowie Fragen zur Weiterverarbeitbarkeit und Recyclingfähigkeit dieser Verpackungen sind hier relevant. Andererseits stehen auf regulatorischer Ebene wichtige Entscheidungen für die Verpackungsbranche an (PPWR, WFD, SUPD, NKWS etc.), die im Kontext von (Weiter)Verarbeitbarkeit und Recyclingfähigkeit bedruckter Packmittel sowie dem Einsatz umweltfreundlicher Stoffe direkte Auswirkungen auf die Druckindustrie haben. Sobald die finalen EU-Regelungen formuliert und beschlossen sind, gilt es deren Relevanz für den Druck genau zu prüfen.

Das Jahr 2025 verspricht also ein Jahr der Transformation und Anpassung zu werden. Technologische Fortschritte, regulatorische Veränderungen und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen werden die Branche formen und weitere Entwicklungen anstoßen.