Nachhaltigkeit im Fokus

Erfolgreiche XSYS-Flexostammtische fördern Austausch in der Branche

Erfolgreiche XSYS-Flexostammtische fördern Austausch in der Branche
XSYS-Stammtische 202: oben in Memmingen, unten in Damme (Quelle: XSYS)

Nachhaltigkeit ist für viele Flexodrucker ein zentrales Thema. In diesem Kontext boten die traditionellen XSYS-Flexostammtische „Nord“ und „Süd“ am 8. November in Damme (Niedersachsen) und am 15. November in Memmingen (Bayern) eine perfekte Plattform für einen intensiven fachlichen und persönlichen Austausch. In entspannter Atmosphäre, begleitet von Kaltgetränken und gutem Essen, diskutierten die Teilnehmer nachhaltige Lösungen und Perspektiven im Flexodruck.

„Unsere Stammtische haben sich über die Jahre als feste Größe etabliert, um den direkten Dialog innerhalb der Branche zu fördern“, sagt Burkhard Gerken, Regional Technical Sales Manager bei XSYS und Organisator des Stammtisches „Nord“. „Neben den fachlichen Gesprächen wird auch viel Privates ausgetauscht – wir kennen uns mittlerweile so gut, dass die Treffen fast wie ein Familientreffen wirken.“

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Markus Mühlfeit, ebenfalls Regional Technical Sales Manager bei XSYS und Organisator des Stammtisches „Süd“, hebt den Wert der Veranstaltung hervor: „Der Erfolg dieser Reihe zeigt, wie wichtig der Austausch auf fachlicher und persönlicher Ebene ist. Die Resonanz war auch dieses Jahr ausgezeichnet.“

Insgesamt nahmen 104 Gäste an den beiden Stammtischen teil, darunter überwiegend Flexo- und Verpackungsdrucker.

Nachhaltigkeit als zentraler Diskussionspunkt

Bei den praxisnahen Impuls-Vorträgen lag der Fokus eindeutig auf das Thema „Nachhaltigkeit“, die als Grundlage für angeregte Diskussionen dienten. Dabei wurde das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet – von umweltfreundlichen Materialien und Prozessen bis hin zu Strategien, um die steigenden Anforderungen an nachhaltige Verpackungslösungen zu erfüllen.

Globale Makro-Trends und ihr Einfluss auf Verpackung und Druck

Im Rahmen der Auftaktvorträge gaben Özgün Erbaristiran, Technischer Service bei XSYS, beim Stammtisch „Nord“ und Florian Hölzle, Produktmanager bei XSYS, beim Stammtisch „Süd“ spannende Einblicke in die großen globalen Makro-Trends und deren Auswirkungen auf die Verpackungs- und Druckindustrie. Im Mittelpunkt standen insbesondere zwei zentrale Themen: der Einsatz alternativer Materialien sowie der Nutzen von Smart Data, um nachhaltigere Prozesse zu fördern.

Alternative Materialien sind ein zentrales Thema, da Fortschritte in der Materialtechnologie die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Alternativen vorantreiben. Der hohe Ressourcenverbrauch traditioneller Materialien hat erheblich zum Klimawandel beigetragen. Daher liegt die Herausforderung darin, nachhaltige Materialien zu finden, die die gleichen funktionalen Anforderungen erfüllen, aber deutlich weniger umweltschädlich sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung von Smart Data. Durch die Erfassung und Analyse von Daten zu Energieverbrauch, Abfallmanagement und Ressourcennutzung können Unternehmen ihre Umweltauswirkungen gezielt reduzieren. Smart-Data-Algorithmen liefern wertvolle Erkenntnisse, die es ermöglichen, effizientere Lieferketten zu gestalten, den CO₂-Fußabdruck zu verringern und die Ressourcennutzung kontinuierlich zu optimieren.

Mit der nyloflex eco-Serie setzt XSYS auf eine innovative Lösung, um Flexodruckplatten für die Bedruckung von Papier, Karton und Wellpappe nachhaltiger zu gestalten. Diese Platten bestehen bis zu 29 % aus biobasierten Rohstoffen, was den Einsatz nachwachsender Ressourcen fördert. Gleichzeitig ermöglicht die nyloflex eco-Serie eine bis zu 20 % schnellere Plattenverarbeitung und eine bis zu 25 % kürzere Trocknungszeit, was zu einer signifikanten Energieeinsparung führt. Durch die zuverlässige Plattenverarbeitung wird zudem der Abfall reduziert, während die Qualität der Druckergebnisse auf bewährtem Niveau bleibt. Die Platten sind zudem für Röhren- und LED-Belichtungssysteme geeignet und bieten somit eine hohe Flexibilität in der Produktion.

Erfolgreiche XSYS-Flexostammtische fördern Austausch in der Branche
Von links: Burkhard Gerken
Regional Technical Sales bei XSYS, Hagen Herlitze, X-rite Team Leader EMEA Applications P&P, Özgün Erbaristiran, Technical Service bei XSYS, Anke Frieser-Tausch, Technische Leiterin des DFTA-Technologiezentrums
(Quelle: XSYS)

Im Rahmen des Packaging Projects verfolgt XSYS auch das Ziel, den Verbrauch von Verpackungsmaterialien und die Belastung der Lieferkette zu reduzieren. So spart das Unternehmen jährlich 4 % an Verpackungsmaterial ein, was 100 Tonnen Papier, 33 Tonnen Holz und 20 Tonnen PE-Folie entspricht. Dies trägt nicht nur zur Senkung des Materialverbrauchs bei, sondern reduziert auch die Umweltauswirkungen entlang der gesamten Lieferkette.

Ein weiteres Beispiel für den nachhaltigen Ansatz von XSYS ist die EcoFillX-Technologie. Diese Zusatzfunktion innerhalb der MultiPlate-Software integriert Strukturen in nicht druckende Bereiche der Platten und reduziert so die Ansammlung von Feststoffen im Auswaschlösungsmittel. Das führt zu einer Reduzierung des Lösemittelverbrauchs um bis zu 30 % und kombiniert ökologische Vorteile mit erheblichen Kostenersparnissen.

Die Automatisierung der Plattenproduktion sorgt zusätzlich für eine Steigerung der Gesamtanlageneffizienz (OEE). Durch die „schlanke“ Fertigung wird der Energieverbrauch optimiert, während die Fehlerquote verringert und die Abfallmenge reduziert wird. Eine individuell gesteuerte LED-Belichtung sorgt für eine konsistente Farbabgabe der Platten bei gleichzeitig reduziertem Farbverbrauch und damit für eine verbesserte Druckqualität. Auch die Trockner werden nur bei Bedarf aktiviert, was zu einem weiteren Rückgang des Energieverbrauchs führt.

Mit Catena ProServX bietet XSYS schließlich eine Industrie 4.0-Software, die in der automatisierten Plattenproduktion den Strom- und Lösemittelverbrauch überwacht und detaillierte Berichte zu Aufträgen liefert. Diese Software hilft, datengestützte Entscheidungen zu treffen, um die Gesamtanlageneffizienz weiter zu steigern und den Energieverbrauch sowie die Ressourcennutzung zu optimieren.

Nachhaltigkeitsmanagement im Verpackungsdruck

„Wie kann Nachhaltigkeit im Verpackungsdruck umgesetzt werden?“ Mit dieser zentralen Frage setzten sich Prof. Dr. Martin Dreher und Anke Frieser-Tausch, die gemeinsam das DFTA-Technologiezentrum in Stuttgart leiten, auseinander – jeweils im Rahmen des Stammtischs „Süd“ und „Nord“. Ihre Antworten fußten auf einem ganzheitlichen Ansatz, der die Optimierung von Materialien, die Förderung und Qualifizierung von Fachkräften sowie die Einführung innovativer Prozesse umfasst.

Ein wesentlicher Bestandteil eines nachhaltigen Verpackungsdrucks ist die gezielte Aus- und Weiterbildung sowie Förderung von Fachkräften. Vielfalt und Diversität in den Teams spielen eine wichtige Rolle, um innovative Lösungen zu entwickeln. Ergänzend dazu tragen spezifische Trainings und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) dazu bei, sowohl die Effizienz als auch die Innovationskraft innerhalb der Branche zu steigern.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist das Design for Recycling (D4R). Bereits in der Produktgestaltung sollte darauf geachtet werden, unnötige Veredelungen und Überspezifikationen zu vermeiden. Dadurch können Materialien effizienter genutzt und die Recyclingfähigkeit der Verpackungen verbessert werden.

Auch der Gesetzgeber nimmt eine wichtige Rolle im Nachhaltigkeitsmanagement ein. Durch gezielte Aufklärung und Sensibilisierung können Unternehmen besser verstehen, welche Standards und Vorgaben zu erfüllen sind. Gleichzeitig helfen Schulungen und Informationsangebote, die Einhaltung dieser Standards sicherzustellen.

Die Etablierung von Kreislaufwirtschaftssystemen bietet zusätzliche Möglichkeiten, Nachhaltigkeit voranzutreiben. Durch sogenannte closed-loop-Systeme, bei denen Materialien wiederverwertet und in den Produktionszyklus zurückgeführt werden, können Abfälle signifikant reduziert werden. Partnerschaften zwischen Unternehmen sowie die Anwendung von Life Cycle Assessments (LCA) sind hier besonders hilfreich, um den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu analysieren und gezielte Optimierungen vorzunehmen.

Auch die Wahl der Materialien spielt eine entscheidende Rolle. Nachhaltigkeit lässt sich durch den Einsatz von dünneren, leichteren oder monomaterialbasierten Rohstoffen fördern. Ebenso können Recyclingmaterialien (Rezyklate) verwendet werden, um Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu minimieren.

Flexostammtisch Süd 2024
„Wie kann Nachhaltigkeit im Flexo- und Verpackungsdruck konkret umgesetzt werden?“ Diese Frage beantwortete Prof. Dr. Martin Dreher von der DFTA mit praxisnahen und technischen Ansätzen, die auf die auf die Vielfalt spezifischer Möglichkeiten des Flexodrucks abzielen
(Quelle: XSYS)

Zusätzlich können Prozesse durch Automatisierung und Digitalisierung optimiert werden. Die systematische Analyse und Verbesserung von Schnittstellen trägt dazu bei, Produktionsabläufe effizienter und ressourcenschonender zu gestalten.

Die Kooperation mit der DFTA eröffnet neue Möglichkeiten, um nachhaltige Lösungen im Verpackungsdruck umzusetzen. Die DFTA stellt Leitfäden bereit, die Unternehmen dabei unterstützen, komplexe Herausforderungen zu meistern und praxisnahe Lösungsansätze zu finden. In spezialisierten Arbeitsgruppen (AK), wie dem AK Technik, der AG Sleeve und Luftzylinder oder der AG Multicolor, wird Fachwissen gebündelt und der Austausch zwischen Branchenexperten gefördert.

Darüber hinaus bietet die DFTA mit ihrer Akademie ein umfangreiches Weiterbildungsangebot. Offene Seminare, Inhouse-Trainings und spezialisierte Workshops helfen Unternehmen, das Wissen ihrer Mitarbeiter zu erweitern und konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln.

Effizienzsteigerung durch modernes Farbmanagement

Hagen Herlitze (Stammtisch „Nord“), Team Leader EMEA Applications P&P bei Xrite, und Rabea Paysen (Stammtisch „Süd“), Manager Technical Support EMEA bei X-Rite, betonten in ihren Vorträgen die erheblichen Einsparpotenziale, die durch ein optimiertes Farbmanagement in der Druckindustrie erreicht werden können. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung von Material- und Zeitverschwendung, sondern auch um eine deutliche Senkung von Produktions- und Arbeitskosten sowie die Vermeidung von Reklamationen. Mit einem modernen Farbmanagement, das auf digitalen Farbreferenzen, klaren Zielvorgaben und cloudbasierten Standards basiert, kann die Druckindustrie erhebliche Einsparungen erzielen und gleichzeitig die Effizienz ihrer Prozesse steigern. Die Kombination dieser Maßnahmen schafft nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern trägt auch zu nachhaltigeren und ressourcenschonenden Arbeitsweisen bei.

Nachhaltigkeit im Flexo- und Verpackungsdruck: Konkrete Ansätze

„Wie kann Nachhaltigkeit im Flexo- und Verpackungsdruck konkret umgesetzt werden?“ Diese Frage beantwortete Prof. Dr. Martin Dreher von der DFTA mit praxisnahen und technischen Ansätzen, die auf die auf die Vielfalt spezifischer Möglichkeiten des Flexodrucks abzielen. Mit den entsprechenden Maßnahmen zeigt sich, wie technologische und methodische Anpassungen im Flexodruck dazu beitragen können, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.

Ein zentraler Aspekt ist die Festlegung realistischer Farbtoleranzen und einer optimalen Farbreihenfolge. Durch die Definition klarer und erreichbarer Vorgaben können unnötige Anpassungen und Materialverluste reduziert werden, was sowohl die Effizienz steigert als auch die Umwelt schont.

Eine standardisierte Herangehensweise schafft nicht nur Konsistenz und Reproduzierbarkeit, sondern ermöglicht es auch, Prozesse gezielt zu überwachen und nachhaltig zu optimieren.

Nachhaltigkeit als Zukunftsstrategie

Die XSYS-Flexostammtische 2024 zeigten eindrucksvoll, wie technologische und methodische Anpassungen im Flexo- und Verpackungsdruck erheblich zur Nachhaltigkeit beitragen können. Von der Optimierung der Materialien über den Einsatz smarter Technologien bis hin zur Förderung von Fachkräften – die Flexo- und Verpackungsdruckbranche setzt auf eine Zukunft, die ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Effizienz vereint.