Weniger Defekte und reibungslosere Produktion in der Tiefdruckzylinderherstellung
von Ansgar Wessendorf,
4Packaging hat kürzlich seine zweite Q-Trac-Station installiert – ein automatisiertes System zur Erkennung von Zylinderdefekten und zur Minimierung der Stillstandszeiten von Tiefdruckmaschinen, die durch Oberflächenfehler an Tiefdruckzylindern verursacht werden.
„Mit der Q-Trac-Station konnten wir 20 Prozent der Zylinderdefekte bereits in einem frühen Stadium identifizieren und beheben, wodurch Lieferverzögerungen und Produktionsausfälle bei unseren Kunden und Druckereien vermieden wurden. Im Durchschnitt betrifft das mehr als 31 Tiefdruckzylinder pro Monat“, erklärt David Möller, Geschäftsführer von 4Packaging.
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Er fügt hinzu: „Stellen Sie sich vor, Sie könnten alle internen Fehler, die normalerweise erst bei der Endkontrolle entdeckt werden, bereits am Anfang Ihres Produktionsprozesses erkennen. Denken Sie an den Aufwand, den Sie dadurch sparen, weil Sie nicht mühsam die gesamte Prozesskette zurückverfolgen müssen. Q-Trac übernimmt diese komplexen Aufgaben für uns. Das bedeutet für alle in der Tiefdruckprozesskette: weniger Unterbrechungen und ein reibungsloser, zuverlässigerer Produktionsablauf.“
Q-Trac – ein innovatives System zur Qualitätskontrolle
Q-Trac wurde von Kaspar Walter entwickelt, um die Herausforderungen in der Zylinderherstellung zu meistern und die Effizienz sowie die Qualität erheblich zu steigern.
Das System automatisiert die Messung von Durchmesser, Oberflächenrauheit und Gravurfähigkeit der Zylinder – ein Vorgang, der etwa vier Minuten dauert. Die lückenlose Fehlerinspektion der Kupferoberfläche benötigt je nach Zylindergröße etwa vier bis acht Minuten. Dadurch werden präzise und konsistente Messergebnisse sichergestellt, und manuelle Messungen, die anfällig für menschliche Fehler sind, werden vermieden. Q-Trac gewährleistet zudem eine regelmäßige und genaue Kalibrierung der Messgeräte, ganz ohne Eingriff eines Bedieners, was die Konsistenz der Messdaten weiter erhöht.
Um die Art und Größe eines Defekts präzise zu erfassen, nutzt Q-Trac verschiedene Beleuchtungslogiken und fortschrittliche Aufnahmealgorithmen. Diese Algorithmen erkennen automatisch qualitätsrelevante Oberflächendefekte.
Q-Trac scannt die Kupferoberfläche der Zylinder und identifiziert produktionsrelevante Defekte frühzeitig. Dies reduziert Nacharbeiten erheblich. Die Messdaten und erkannten Fehler werden in Echtzeit an das Cyon-System übermittelt und auf einem Bildschirm übersichtlich in grafischer Form dargestellt, was eine sofortige Analyse und Entscheidungsfindung ermöglicht.
Die meisten Fehler, wie Pickel oder mikroskopisch kleine Löcher, treten auf der Kupferoberfläche auf. Defekte Zylinder werden bereits zu Beginn des Produktionsprozesses aussortiert und stehen nach kurzer Zeit, nach erneuter Verkupferung, wieder zur Verfügung. Dadurch entfällt das Durchlaufen der Schritte Gravur, Verchromung und Oberflächenbearbeitung, was späte Fehlerentdeckungen verhindert und Zeit sowie Kosten spart.
Alle erkannten Fehler an der Kupferoberfläche werden in der sogenannten Q-Trac Map visualisiert und archiviert. Diese Map dient nicht nur als Datenbank für alle Inspektionsergebnisse, sondern bietet auch eine Grundlage für zukünftige Analysen und Optimierungen. Mit der Zeit lernt das System, zwischen zulässigen Oberflächenveränderungen und echten Fehlern zu unterscheiden, und erkennt, ob diese innerhalb oder außerhalb der definierten Toleranzbereiche liegen.