Kivo/Windmöller & Hölscher

Retrofit einer Varex-Extrusionsanlage

Retrofit einer Varex-Extrusionsanlage
Die Teams von Kivo und Windmöller & Hölscher nach dem erfolgreichen Retrofit der Varex-Extrusionsanlage (Quelle: W&H)

Kivo ist einer der führenden europäischen Hersteller von Folienprodukten für Lebensmittel- und Industrieverpackung mit Fokus auf die Re-Integration selbstproduzierter Post-Consumer-Recyclingsubstraten (PCR). Zur Herstellung flexibler Verpackungen verfügt das Unternehmen in seinem Werk im niederländischen Volendam über insgesamt 10 Extrusionsanlagen vom Typ Optimex und Varex sowie über Flexodruckmaschinen der Typen Novoflex und Miraflex, alle geliefert vom Hersteller Windmöller & Hölscher.

Retrofit einer Varex-Anlage

Kivo hatte bereits Retrofit-Erfahrung und kannte die Vorteile einer Nachrüstung aus früheren Retrofit-Projekten, bei denen Maschinen nachgerüstet oder abgekündigte Teile ersetzt worden waren. Die Erwartungen waren daher von Anfang an hoch. Das Hauptziel bestand in der Leistungserhöhung einer Varex-Anlage aus dem Jahr 2015, die vor allem für die Herstellung von Inlinern für Papiersäcke verwendet wird. Die damit verbundene Stillstandzeit sollte dabei so gering wie möglich gehalten werden. Die besondere Herausforderung für diese spezielle Maschine war die sehr breite und hoch standardisierte Produktpalette für Lebensmittelanwendungen, was bedeutete, dass Maßnahmen zur Leistungssteigerung die Rezeptur nicht beeinträchtigen durften.

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Eine effiziente Lösung

Im Rahmen der Beratung zur Nachrüstung wurden mehrere Maßnahmen simuliert und mit den Experten von Kivo diskutiert. Wie stets bei Retrofit-Maßnahmen wurden dabei alle Optionen untersucht und nachgestellt, um das optimale Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erreichen. Für die Varex erwies sich der Austausch des vorhandenen Kühlringeinsatzes als die richtige Maßnahme, um mit gleichem Personaleinsatz und gleicher Produktionsfläche die Effizienz der Maschine für die gesamte, auf dieser Anlage hergestellte Produktpalette zu steigern. Für den breiten Folienbereich wurden zwei neue Luftringeinsätze eingesetzt, wodurch sich die Blasenstabilität wesentlich verbesserte und der Output um 30% erhöhte. Bei den kleineren Formaten, die mit hoher Bahngeschwindigkeit laufen, wurde der Ausstoß um etwa 15% gesteigert. Dies ist ein spürbarer Vorteil zu den bisherigen Generationen von Hochleistungs-Kühlringen, die nur bei Produkten mit mittleren oder hohen Blow-up Ratios (BUR) eine messbare Leistungssteigerung bringen können. Im Gegensatz dazu führt die neue Arctis-Kühlringtechnologie von Windmöller & Hölscher zu Leistungssteigerungen für das gesamte BUR-Spektrum einer typischen Blasfolienanlage.

Schnelle Umsetzung des Retrofit

Die Beratungsphase dauerte etwa sechs Wochen und der Wechsel austauschbarer Teile wie den Luftringeinsätzen bedeutete, dass keine besondere Installationszeit erforderlich war. Das Kivo-Team war daher in der Lage, die Umstellung im Rahmen eines normalen Produktwechsels in nicht mehr als zwei Stunden selbst durchzuführen. Für das Unternehmen bedeutet die Umrüstung, dass mit denselben verfügbaren Ressourcen mehr hochwertige Verpackungsfolien für Babynahrung hergestellt werden können, wobei die höchsten Standards für Hygiene und Lebensmittelsicherheit eingehalten werden. Das Ergebnis ist eine bessere Wirtschaftlichkeit und Effizienz in der Folienherstellung, die gleichzeitig auch deren Nachhaltigkeit verbessert.