Xeikon

Wellpappendruck digital: Erste Erfahrungen stimmen positiv

Digitaldruckmaschine Idera von Xeikon
Bislang hat sich TriState für seinen gesamten Druckbedarf auf den Flexodruck und die Bogen-zu-Bogenkaschiertechnik verlassen. Jetzt rüstet es seinen Gerätepark mit der digitalen Idera-Druckmaschine auf (Quelle: Xeikon)

Als Xeikon mit Idera eine Digitaldruckanlage für den Wellpappendruck angekündigt hatte, schlugen die Wellen hoch. Jetzt liegen Erfahrungen des ersten Anwenders vor. Das US-Unternehmen TriState Container Corporation zählt auf den industriellen Single-Pass-Inkjetdruck in der Wellpappenproduktion.

Der Einstieg von Xeikon in den Wellpappenmarkt mit der wasserbasierten Inkjet-Plattform Idera baut auf der umfassenden Erfahrung des Unternehmens im Digitaldruck von Etiketten und Verpackungen auf. TriState Container Corporation ist der erste Kunde in Nordamerika, der mit Xeikon zusammenarbeitet, um die innovative Technologie zu implementieren und sein Wachstum in diesem sich schnell entwickelnden Markt auszubauen.

Anzeige

Die TriState Container Corporation mit Sitz in Philadelphia (USA) und mehreren Produktionsstätten hat ihre Wurzeln in den 1940er Jahren, als Solomon Friedman begann, seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf gebrauchter Wellpappenkartons zu verdienen. Im Laufe der Jahre stiegen die beiden Söhne des Unternehmers in das Geschäft ein, indem sie ein neues Unternehmen gründeten und in die eigene Produktion neuer Kartons einsteigen wollten. TriState ist nach wie vor ein unabhängiges Unternehmen, das von Präsident Allen Friedman geleitet wird, der die dritte Generation des Familienunternehmens darstellt.

Der Entscheidung, die Xeikon Idera-Digitaldrucktechnologie in das Spektrum von TriState aufzunehmen, ging eine intensive Prüfung des Geschäftsmodells voraus. Bei der Analyse wurde untersucht, wie die Idera-Lösung durch die TriState-Abteilung ProCorr Display & Packaging in den aktuellen Workflow integriert werden könnte, welche Märkte angesprochen werden könnten und wie genau die Kunden von den spezifischen Vorteilen des Digitaldrucks profitieren würden. Auch die Idera-Inkjet-Technologie selbst wurde eingehend untersucht, um festzustellen, ob sie eine Lösung für die zahlreichen Herausforderungen darstellt, mit denen das Unternehmen und seine Kunden konfrontiert sind, wie z. B. kleinere Druckauflagen und geringere Vorlaufzeiten, neue Anforderungen an mehr Designflexibilität und bessere Nachhaltigkeit sowie der steigende Kostendruck.

„Ich bin vor etwa fünf Jahren zum ersten Mal auf den industriellen Single-Pass-Digitaldruck in der Wellpappenproduktion gestoßen, und mir war sofort klar, dass diese Art von Technologie Wunder für unser Geschäft bewirken könnte. Denn sie überwindet die Grenzen der herkömmlichen Technologien und hilft uns, besser auf neue Marktanforderungen zu reagieren“, erklärt Allen Friedman. „Dies war der Beginn der Reise, die uns dorthin geführt hat, wo wir heute stehen, mit Xeikon als Lieferpartner und der Idera-Druckmaschinenplattform, die kurz vor der Inbetriebnahme steht.“

Das Spiel drehen im Wellpappendruck

TriState gründete die Abteilung ProCorr Display & Packaging vor über einem Jahrzehnt, um den wachsenden Bedarf der Kunden an kundenspezifischen Displays und hochwertigen, vollfarbig bedruckten Faltschachteln zu decken. In einer 75.000 Quadratmeter großen Anlage mit rund 60 Mitarbeitern hat das Unternehmen einen breiten Kundenstamm aufgebaut, zu dem viele bekannte globale Marken wie Pepsi, Schweppes, Baci und Ferrero gehören.

Bislang hat sich das Unternehmen für seinen gesamten Druckbedarf auf den Flexodruck und die Bogen-zu-Bogenkaschiertechnik verlassen. Jetzt rüstet es seinen Gerätepark mit der digitalen Idera-Druckmaschine auf, die sich derzeit in der Endphase der Installation befindet und deren Bediener im neuen Digital Solutions Center von ProCorr geschult werden, um sich auf die Markteinführung im Spätsommer vorzubereiten. „Praktisch all unsere Kunden und Interessenten haben ungedeckte Bedürfnisse an Druckprodukte aus Wellpappe. Mit der Idera werden wir in der Lage sein, zu Aufträgen ‘Ja’ zu sagen, zu denen die Wettbewerber noch ‘Nein’ sagen, und das wird ein entscheidender Wendepunkt sein“, sagt Friedman.

Allen Friedman
TriState ist nach wie vor ein unabhängiges Unternehmen, das von Präsident Allen Friedman geleitet wird, der die dritte Generation des Familienunternehmens darstellt
(Quelle: Xeikon)

Er fährt fort: „Die Idera passt gut zur Strategie von ProCorr. Wir erwarten, dass die Produkt- und Dienstleistungsdifferenzierung uns neue Wachstumschancen ermöglicht. Der analoge Druck funktioniert in einigen Bereichen des Unternehmens sehr gut, hat aber in anderen zu kämpfen. Wir wollten in den Digitaldruck investieren, weil wir unsere Kunden nicht in eine Lage zwingen wollen, in der sie bei der Wahl ihrer Verpackungen Kompromisse eingehen müssen. Die Idera-Druckmaschine eröffnet sowohl ProCorr als auch den Kunden eine Reihe neuer Möglichkeiten, die sie sehr schätzen werden.“

Sébastien Stabel, Market Segment Manager, Carton Packaging, Xeikon, der bei diesem Projekt eng mit ProCorr zusammengearbeitet hat, sagt: „Die Idera ist ein außergewöhnliches Werkzeug, das die Agilität, Kreativität und Nachhaltigkeit von Druckdienstleistern stärkt, die Produktivität steigert und sowohl intern als auch extern eine neue Wertschöpfung für alle Beteiligten schafft. Das ist das Angebot, das ProCorr nun in die Tat umsetzen kann.”

Lebensmittelkonforme Druckfarben

Die Idera-Lösung bietet ein skalierbares Investitionsmodell mit Inline-Grundierung und Inline-Lackierung auf Wasserbasis. Ein genauerer Blick auf die Idera-Plattform mit offener Architektur zeigt eine Single-Pass-Inkjet-Druckmaschine, die Wellpappe in hoher Qualität mit einer Geschwindigkeit zwischen 60 und 120 m/min je nach Anwendung bedrucken kann. Die maximale Größe der zu verarbeitenden Kartons beträgt 1600 x 2800 mm, während die Dicke zwischen 1,5 und 11 mm liegen kann.

Neben der Flexibilität des Digitaldrucks, die es ProCorr ermöglicht, eine breite Palette von Wellpappenerzeugnissen in kleinen bis mittleren Auflagen zu erstellen, ist der lebensmittelechte Aspekt der Druckfarben von großer Bedeutung. Die Druckmaschine verwendet spezielle Idera AT-Tinten auf Wasserbasis, die den Nestlé-, EUPIA-, Schweizer Verordnungs- und deutschen Druckfarbenrichtlinien entsprechen, was bedeutet, dass sie gerade auch für Lebensmittelanwendungen geeignet sind. Diese Tinten wurden in Zusammenarbeit mit der Flint Group entwickelt und beinhalten eine neue, patentierte Technologie für die Pigmentdispersion, die beste Leistung und eine kosteneffiziente Lösung garantiert.

Die Idera ist eine Single-Pass-Inkjet-Druckmaschine
Die Idera ist eine Single-Pass-Inkjet-Druckmaschine, die Wellpappe mit einer Geschwindigkeit zwischen 60 und 120 m/min je nach Anwendung bedrucken kann
(Quelle: Xeikon)

„Xeikon ist bereits für seine lebensmittelechte Tonertechnologie im Etiketten- und Verpackungsbereich bekannt, daher erwarten die Kunden natürlich, dass wir den gleichen Vorteil auch für den Wellpappendruck bieten“, erklärt Stabel. „Die wasserbasierten Tinten der Idera erfüllen die wichtigsten Richtlinien für den Kontakt mit Lebensmitteln, so dass ProCorr seinen Kunden qualitativ hochwertige Verpackungen für Lebensmittel- und Getränkeanwendungen anbieten kann.“

Ganz oben auf der Agenda steht auch das Thema Nachhaltigkeit, dem sich heute jede Marke stellen muss. Mit der Xeikon Idera-Digitaltechnologie verfügt ProCorr über eine Lösung, die einen kleineren umweltfreundlichen Fußabdruck mit weniger Abfall, geringerem Energieverbrauch und minimalem Wasserbedarf hat.

Der digitale Wandel

Bei der Suche nach einer zukunftsfähigen Investition in die Digitalisierung kam Friedman schnell zu dem Schluss, dass ProCorr einen Hersteller finden musste, der mehr als nur eine Druckmaschine liefern konnte. Ihm war klar, dass sie einen Zuliefererpartner finden mussten, der in der Lage war, das gesamte Unternehmen beim Übergang von der analogen zur digitalen Technik zu unterstützen.

„Wir sind neu im Digitaldruck und brauchen daher einen langfristigen Partner, der über die nötige Erfahrung und Kompetenz verfügt und sich dafür einsetzt, dass die Lösung für uns und unsere Kunden funktioniert“, sagt Friedman. „Der Digitaldruck erfordert ein tiefes Verständnis von Druckfarben, Vorbeschichtungen und Lacken und deren Reaktion auf die Bedruckstoffe sowie Workflow- und Softwarekenntnisse zur Unterstützung von Design, Druckmaschinenbetrieb und allgemeinem Betrieb. Wir gehen davon aus, dass wir mit Xeikon als Partner in diesem Markt erfolgreich sein können.“

Vom MIS- und Workflow-Standpunkt aus betrachtet, passt die Idera in die bestehende Infrastruktur, die bereits die Anforderungen der verschiedenen TriState/ProCorr-Produktionsstätten erfüllt. Das Vertriebsteam musste sich jedoch erst an das neue Geschäftsmodell gewöhnen. „Nach einer internen Schulung haben die Vertriebsmitarbeiter das Konzept zum Erkennen und Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten verstanden. Sie haben begonnen, mit den Kunden in Kontakt zu treten. Es zeigt sich, dass die Möglichkeiten, die die Idera bietet, im Markt sehr gut ankommen”, berichtet Friedman.