UPM und Paperworkers' Union einigen sich auf Tarifverträge
Wochenlanger Streik in finnischen Papierfabriken beendet
von Martina Reinhardt,
Mit dieser Nachricht dürfte die Branche ein wenig aufatmen: Der Forstkonzern UPM und die Gewerkschaft Paperworkers’ Union haben sich auf die ersten unternehmensspezifischen Tarifverträge für fünf UPM-Unternehmen geeinigt. Dies teilten UPM und die Gewerkschaft Paperworkers’ Union mit. Damit endet der wochenlange Streik in den finnischen UPM-Werken mit sofortiger Wirkung.
Der Streik betraf die Geschäftsbereiche UPM Pulp, UPM Communication Papers, UPM Specialty Papers, UPM Raflatac und UPM Biofuels in Finnland. UPM will die Belieferung der Kunden nach eigenen Angaben so bald wie möglich wieder aufnehmen.
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Ein Schlichter habe Vergleichsvorschläge für separate Tarifverträge für UPM Pulp, UPM Communication Papers, UPM Specialty Papers, UPM Raflatac und UPM Biofuels vorgelegt, die von beiden Parteien angenommen wurden, heißt es. Die neuen Vereinbarungen haben eine Laufzeit von vier Jahren. Die darin enthaltenen Lohnerhöhungen entsprechen der derzeitigen Branchennorm. Lohnanpassungen sollen nach den ersten zwei Jahren ausgehandelt werden.
Bei den neu ausgehandelten Verträgen handelt es sich um eine grundlegende Überarbeitung des noch aus dem Jahr 1940 stammenden früheren Tarifvertrags der Papierindustrie. UPM und die Gewerkschaft hätten gemeinsam Geschichte geschrieben, indem sie sich auf fünf unternehmensspezifische Tarifverträge geeinigt und die Tarifverhandlungen auf die Ebene der einzelnen Unternehmen verlagert hätten. Darüber hinaus ging mit der Neufassung offenbar auch eine strukturelle Vereinfachung einher; die Anzahl der Seiten der neuen Verträge beträgt etwa die Hälfte der früheren.
UPM führt Stundenlohn ein
Eine wesentliche Änderung in allen Tarifverträgen ist die Einführung eines Stundenlohns, der nach der geleisteten Arbeit bezahlt wird. Zudem sollen die neuen Tarifverträge ermöglichen, Kompetenz und Leistung bei der Lohngestaltung zu berücksichtigen. Alle Unternehmen einigten sich auch auf eine größere Flexibilität bei Schichtregelungen und der Nutzung der Arbeitszeit.
“Bei den Verhandlungen wurden viele Aspekte der Verträge aus einem völlig neuen Blickwinkel betrachtet. Der Prozess war langwierig, aber am Ende konnten wir uns auf Beschäftigungsbedingungen einigen, die den Bedürfnissen und Besonderheiten unserer Unternehmen Rechnung tragen. Die neuen Bedingungen steigern die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Werke und bieten auch den Beschäftigten gute Bedingungen”, sagt Jyrki Hollmén, Vice President, Labour Markets bei UPM.