Mega-Trends: „Nachhaltigkeit und Recycling“ sowie „Digitalisierung“

Marktumfrage: Karsten Schröder, Innoform

Karsten Schröder
Karsten Schröder: "Es gibt in der Flexpack-Branche wohl kein wichtigeres Thema als Nachhaltigkeit und Recycling." (Quelle: Innoform)

Wie wirken sich die beiden Mega-Trends „Nachhaltigkeit und Recycling“ und „Digitalisierung“ sowie die Corona-Pandemie konkret auf die Geschäftspolitik Ihres Unternehmens aus?

Es gibt in der Flexpack-Branche wohl kein wichtigeres Thema als Nachhaltigkeit und Recycling und dieser Bereich entwickelt eindrucksvolle Aktivitäten und Innovationen. So kann beispielsweise die Codierung auf den Verpackungen nicht nur zur Abfallsortierung verwendet werden, sondern diese unsichtbaren Implementierung von Codes für Smartphone-Kameras bietet eine Schnittstelle zur virtuellen Welt. Derart spannende Parallel-Entwicklungen werden wir in den nächsten Jahre vermehrt beobachten können.

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Mit welchen Maßnahmen und innovativen Ideen begegnen Sie diesen einschneidenden Umbrüchen?

Aufgrund der Pandemie haben wir als Veranstalter mit hohem Druck zu kämpfen. So sind lukrative Präsenz-Events seit rund 2 Jahren nahezu verschwunden oder wurden wesentlich unwirtschaftlicher. Wir müssen daher ermitteln, welche Online- bzw. Hybridformate noch echten Nutzen bringen und welche Kundschaft sich dadurch angezogen fühlt. Es werden in diesem Bereich auf völlig neue Herausforderungen und Mitbewerber treffen.

Welche neuen Chancen und Möglichkeiten zur Erschließung neuer Geschäftsfelder könnten sich für Sie aus diesen Veränderungsprozessen ergeben?

Veranstalter rücken einerseits näher zusammen und andererseits wird sich wohl die Spreu vom Weizen trennen. „Content is King“ ist so wahr wie nie. Das heißt, wer neuen hochwertigen Inhalt generiert, wird gut überleben, auch wenn noch unklar ist, wie damit Erlöse zu realisieren sind. Über reine Ticket-Verkäufe wird das kaum mehr funktionieren. Aber insbesondere die neuen Medien bieten sehr viele Möglichkeiten für junge Creators wie auch „alte Hasen“.

Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund die zukünftige Entwicklung der Verpackungsdruckindustrie ein?

Insgesamt sind jedoch keinen allzu großen Verwerfungen zu erwarten. Papier wird zwar weiter boomen, aber so manche Marketing-Träume auch von der Realität wieder korrigiert, wie beispielsweise der Hype um Papier und das Bashing gegen Kunststoffe. Besondere Aufmerksamkeit werden vermutlich neuen, bislang kaum vorstellbare Verpackungslösungen erregen. So ist der Herausforderer des Einweg-Plastik/Papierverbund-ToGo-Bechers nicht der dünnere oder anders aufgebaute Becher, sondern neue Geschäftsmodelle, wie beispielsweise Mehrwegsysteme, die von vielen Inverkehrbringern akzeptiert, aber von Dritten betrieben werden. Dies ist auch bei Massen-Einwegverpackungen denkbar. Dies ist insofern von Bedeutung, da mechanisches und chemisches Recycling oftmals an Grenzen wie Wasserbedarf, Energieverbrauch, Logistik, Kapazitäten und vor allem Qualitäten und Kosten stößt.

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