Zwischen umfassenden Lösungsangeboten und einem Monopol liegen manchmal nur kleine Schritte. Die Eingliederung einer Cloud für Farbqualität in das Portfolio eines Herstellers von Farbmanagementlösungen erscheint auf den ersten Blick unspektakulär. Die nachfolgende Analyse zeigt auf, inwiefern sich daraus erhebliche Auswirkungen für die Prozesskette vom Markenartikler über Design und Repro bis zur Druckerei ergeben können.
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Ausgangslage
Die Farbmanagement-Software Colorcert hat seine Ursprünge in kundenspezifischen Projekten, die die Kommunikation über Farbqualität zwischen Markenartiklern und Druckdienstleistern verbessern sollen. Hieraus ist eine Cloud-basierte Anwendung erwachsen, die Farbe in der gesamten Produktionskette von Markenartiklern über Farblieferanten, Designagenturen, Reprofirmen bzw. Druckformherstellern bis zu Druckereien managet. Erfahren Sie mehr im eDossier “Schleichende Monopolbildung im Farbmanagement?”.
Die Software adressiert Farbe im Verpackungsdruck sowohl für CMYK-Prozessfarben, Sonderfarben, als auch standardisierte Druckprozesse mit mehr als vier Prozessfarben. Das technologische Herz von Colorcert ist die spektrale Modellierung von Farbe im Druckprozess. Mit den darum gruppierten Tools können Anwender Hausstandards für den Druck (CMYK, CMYK+X und Sonderfarben) kreieren und editieren.
Diese Hausstandards können dann in Form von Farbprofilen in der Repro für das Proofing genutzt werden oder dienen zur Prozesskontrolle von Proof und Druck. Letzterer ist einer der zentralen Anwendungsbereiche von Colorcert. Eine Druckerei kann Colorcert zur internen Prozesskontrolle nutzen, um zu sehen ob der Druck dauerhaft gut zum Hausstandard passt, der im Proof simuliert wurde.
Markenartikler, die an verschiedenen Standorten produzieren lassen, können sich so schnell eine Übersicht verschaffen, dass standortübergreifend definierte Standards eingehalten werden. Reprofirmen haben in Colorcert umfangreiche Tools um Proofprofile für CMYK und Sonderfarben zu managen, die teilweise weit über den klassischen Fingerprint für den Proof von CMYK-Daten hinausreichen.
Da die Software mit spektralen Modellen für Farbe im Verpackungsdruck arbeitet, können z.B. in einem bestehenden Proof-Profil für einen Fingerprint einzelne Farben ausgetauscht, Substrate geändert oder Farbmessdaten von Andrucksystemen aus der Farbküche in das Proofing von Sonderfarben integriert werden. Alle Änderungen im Proofing sind dabei automatisch mit der Prozesskontrolle im Drucksaal synchronisiert.
Für den Datenaustausch mit anderen Anwendungen bzw. die Integration in automatisierte Workflows ist Colorcert flexibel aufgestellt. Farbstandards auf Basis des internen spektralen Modells können in einer Vielzahl von offenen Standards exportiert werden. Für das Proofing können die internen Farbmodelle als ICC-Profile exportiert werden, wobei es auch die Option von Multicolor ICC-Profilen gibt, die das interne spektrale Modell für das Überdrucken von CMYK und Sonderfarben in einen offenen Standard übersetzt. Verschaffen Sie sich einen tieferen Einblick, indem Sie das Dossier für EUR 3,30 in unserem Shop downloaden.
Für weitergehende Automatisierungen wird ein API sowie eine Scripting-Möglichkeit für den Im- und Export von Daten zur Verfügung gestellt. Diese Offenheit ist eine zentrale Eigenschaft, wenn es darum geht Colorcert mit anderen Applikationen in der Produktion zu verbinden.
Colorcert ist in Wirklichkeit X-Rite
Im März 2014 verkündete X-Rite in einer Pressemeldung, dass X-Rite ab sofort exklusiver weltweiter Distributor für Colorcert ist. Am gleichen Tag erschien das Update XRite Colorcert 2.0 Edition. Nachfolgende Updates wie zum Beispiel die voraussichtlich im Mai / Juni erscheinende X-Rite Colorcert 2.5 Edition werden ausschließlich von X-Rite kommen.