Recyclingfähig: Polyethylen-Laminate mit hohen Barriereeigenschaften
von Ansgar Wessendorf,
Verpackungsmaterialien mit guten Barriereeigenschaften nachhaltiger zu gestalten, stellt Verpackungshersteller vor eine große und ebenso wichtige Herausforderung. Der österreichische Hersteller von flexiblen Verpackungen, Constantia Flexibles, setzt sich mit dieser Aufgabe auseinander: Bereits 2019 wurde sein Material EcoLamHighPlus als Hochbarrierelaminat von der Recyclass-Initiative der europäischen Kunststoffrecycler auf seine Recyclingfähigkeit im existierenden LDPE (low density polyethylene) Recyclingstrom geprüft. Es konnte laut Constantia Flexibles nachgewiesen werden, dass Polyethylen-Laminate mit hohen Barriereeigenschaften, die bislang nur mit Aluminium-Laminaten erzielbar waren, gleichzeitig auch recyclebar sein können.
Um die Recyclingfähigkeit des Materials auf den Prüfstand zu stellen, hat Constantia Flexibles Abfälle aus EcoLam-Laminaten, welche aufgrund der unterschiedlichen Kundenbedürfnisse mit verschiedenen Klebern und Druckfarben bearbeitet wurden, geschreddert und in Kooperation mit dem Unternehmen Erema im industriellen Maßstab zu Regranulaten verarbeitet. Anschließend wurden diese Regranulate im Technikum von Constantia Pirk zu neuen Blasfolien verarbeitet. Damit wurden neue EcoLam-Laminate hergestellt – der Recyclingzyklus ist damit für non-food-Anwendungen abgeschlossen.
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Je nach verwendetem Druckfarbensystem wurden Recyclatanteile von bis zu 80% erreicht, obwohl die Siegelschicht einer Kaschierfolie aufgrund der Funktionalität meist aus neuproduziertem, sogenanntem „Virgin-Material“, bestehen muss.
Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Art der eingesetzten Kleber und Druckfarben einen entscheidenden Einfluss auf die Recyclatqualität haben. Es ist noch offen, ob mit geeigneten Klebern und Farben auch bedruckte Laminate wieder in Lebensmittelanwendungen Einsatz finden können. Regranulate aus Produktionsabfällen aus metallisierten Folien, ohne Kleber und Druck, können sogar im Lebensmittelkontakt eingesetzt werden.
„In einer zukünftigen Kreislaufwirtschaft sollten als recyclingfähig beworbene, kaschierte Verpackungslaminate auch von den Laminatherstellern selbst wieder in ihren Produkten eingesetzt werden können, wie dies schon länger für viele coextrudierte Folien, also Folien bestehend aus mehreren Materialien, der Fall ist“, kommentiert Prof. Dr. Achim Grefenstein, Senior Vice President der Research & Development Group von Constantia Flexibles. Die aktuelle Praxis der Verbrennung oder des Downcyclings solcher Produktionsabfälle gehört dann der Vergangenheit an: Laut Grefenstein ein wichtiger Schritt für eine nachhaltigere Zukunft.