Welche grundlegenden Lehren lassen sich aus der aktuellen Corona-Krise ziehen und wie können sie dazu beitragen, die eigene Geschäftstätigkeit wieder voll aufzunehmen oder sich in Zukunft strategisch neu zu positionieren?
1. Lieferketten
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Wir haben in der aktuellen Krise die wichtige Lektion gelernt, etablierte Lieferketten in Frage zu stellen. So werden beispielsweise im Bereich der Belieferung mit Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Verpackungsdruckfarben für einen Kunden in Deutschland die Pigmente in China, die Bindemittel in den USA und die fertigen Druckfarben in Europa hergestellt. Neben den zeitverzögerten Ausfallszenarien der Rohstoffhersteller aufgrund unterschiedlicher regionaler Ausbreitungsraten der Pandemie ergeben sich logistische Herausforderungen, die durch schlagartige Reduzierungen globaler Frachtkapazitäten sowie regionale und lokale Verkehrsbeschränkungen verursacht werden. Als Nebenerscheinung wird dies sicherlich auch zu einer Neubewertung innerbetrieblicher Bevorratung führen.
2. Home-Office
Eine zweite Lektion ist die der Arbeit im Home-Office und der Einsatz der damit verbundenen digitalen Kommunikationswerkzeuge. Insbesondere dem Bereich der Druckvorstufe ist der Umgang mit digitalen Tools und Datenbanken durchaus vertraut. Doch bislang fand die Arbeit fast ausschließlich in gemeinsamen Büros statt, da persönlicher Kontakt, Austausch und Koordination als wesentliche Elemente einer derartigen Tätigkeit angesehen wurden. Die aktuelle Notwendigkeit der Arbeit vom Home-Office aus, hat jedoch gezeigt, dass dies dank der Motivation der Mitarbeiter sowie der Effektivität vorhandener Softwaretools zumeist zu sehr guten Ergebnissen führt. Außerdem kommt Home-Office den Bedürfnissen vieler Beschäftigen nach flexiblen Arbeitsmodellen entgegen.
3. Digitalisierung
Aus den beiden vorgenannten Lektionen kann sich aber auch noch eine dritte ergeben. Auf Grundlage der im Home-Office erstellten Daten und Verpackungsdesigns und in Koordination per Videokonferenz mit den ebenfalls zuhause tätigen Managern der jeweiligen Markeninhaber müssen Druckformen hergestellt und an die Verpackungsdrucker geliefert werden. Dies funktioniert aktuell noch durchaus zufriedenstellend.
Doch was geschieht bei Ausfall einer der benötigten. Verarbeitungsmaschinen? Neu entwickelte IoT-Systeme zur Digitalisierung der Wertschöpfungskette im Verpackungsdruckprozess liefern den Blick in die Maschine auf Datenbasis. Sobald vordefinierte Grenzwerte überschritten werden, schlagen sie Alarm, so dass der Bediener rechtzeitig gegensteuern kann, bevor der Fehler im Druck auftritt. Plötzlich wird deutlich, dass die Digitalisierung im Druckprozess noch immer nur rudimentär entwickelt und ausgestaltet ist.
Und die 4. und wichtigste Lektion ist: Bleiben Sie gesund!