Wie Siegwerk die Zukunft der Verpackung sieht

Zirkulär und digital

„Durch neue Druckfarben- und Lackanwendungen haben wir die Möglichkeit, die technischen Leistungslücken von wiederverwertbaren Monomaterial-Verpackungen wie Papier oder Monokunststoff zu schließen und hochwertige Rezyklate zu unterstützen“, so Alina Marm, Head of Circular Economy Hub bei Siegwerk, einer speziell eingerichteten Einheit, die den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft im gesamten Unternehmen begleiten soll (Quelle: Druckfarben AG & Co. KGaA)(Photo Credit: Norbert Ittermann)

Im Rahmen der diesjährigen Messen „components by interpack“ und drupa wird Siegwerk seine Druck- und Verpackungsexpertise zur Schau stellen und sein umfangreiches Druckfarben- und Serviceportfolio zur Adressierung zukünftiger Trends präsentieren. Mit dem Motto „rethINK packaging“ richtet das Unternehmen den Hauptaugenmerk dabei explizit auf seine Bestrebungen, die Zukunft der Verpackung in Richtung einer zirkulären und digitalen Welt mitzugestalten.

Siegwerk, einer der weltweit führenden Anbieter von Druckfarben für Verpackungsanwendungen und Etiketten, rüstet sich für zwei wichtige Messehighlights dieses Jahr: die „components“ 2020, interpacks Zuliefermesse für Verarbeitung und Verpackung, sowie die 17. Ausgabe der drupa, der weltweit führenden Messe für Drucktechnologien. Auf beiden Messen wird das Unternehmen nicht nur sein umfassendes Druckfarben- und Serviceportfolio für Verpackungen und Etiketten vorstellen, sondern auch seinen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Verpackungskonzepte einschließlich seines Engagements zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft durch innovative Druckfarben- und Servicelösungen. Ein weiterer Schwerpunkt wird der Digitalisierungsansatz des Unternehmens sein, der dabei helfen soll, neue Geschäftsmodelle zu identifizieren und die Effizienz zu steigern, um so einen soliden Grundstein für zukünftiges, nachhaltiges Wachstum zu legen. 

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Zirkulärität schaffen

Verpackungen spielen in unserem täglichen Leben eine wichtige Rolle. Insbesondere Kunststoffverpackungen haben in den letzten 50 Jahren an Bedeutung gewonnen, da sie durch die Bewältigung globaler Herausforderungen zum Wohlergehen unserer Gesellschaft beitragen: Medizinische Produkte bleiben steril, Transportemissionen werden reduziert und Wasser, Lebensmittel und Hygieneprodukte werden geschützt. Dennoch bringen Kunststoffverpackungen auch Herausforderungen mit sich, da sie Teil eines fehlerhaften, linearen Systems sind, das dem Prinzip „Take, make, use, dispose“ folgt. Das führt dazu, dass etwa 90 % der Kunststoffverpackungen nach einmaliger Verwendung entsorgt werden. 30 % dieses anfallenden Kunststoffabfalls werden dabei nicht korrekt entsorgt, sondern gelangen in die Umwelt. „Die dringliche Frage heute ist, wie die Vorteile von Kunststoffverpackungen genutzt und gleichzeitig die negativen Auswirkungen vermieden werden können. „Wir sind der festen Überzeugung, dass die Schaffung einer zirkulären Wirtschaft die Lösung für dieses Problem ist“, erklärt Alina Marm, Head of Circular Economy Hub bei Siegwerk, einer speziell eingerichteten Einheit, die den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft im gesamten Unternehmen begleiten soll.

„Design for less“ und Design für recycling“

In einer zirkulären Wirtschaft geht es darum, geschlossene und regenerative Materialkreisläufe zu schaffen. Für die Verpackungsindustrie bedeutet dies: „Reduce, reuse, recycle“ – also Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling. Dies erfordert neue Geschäftsmodelle und Verpackungsstrukturen, die die Nutzungsraten und die Recyclingfähigkeit der Materialien erhöhen. „Um eine zirkuläre Wirtschaft umzusetzen, müssen wir Verpackungen grundlegend in Richtung von ‚Design for less‘ und ‚Design for recycling‘-Lösungen überdenken“, fügt Marm hinzu.

„Design for less“ bedeutet hierbei, die Verpackungsnachfrage mit weniger Kunststoffen zu erfüllen, indem Verpackungskomponenten eliminiert, Kunststoffe durch nachwachsende Rohstoffe wie Papier ersetzt oder neue Geschäftsmodelle für die Wiederverwendung bzw. mehrmalige Nutzung eingeführt werden.

„Design for recycling“ zielt wiederum darauf ab, die Recyclingfähigkeit von Verpackungen durch ein Überdenken ihres Designs zu erhöhen, beispielsweise durch den Übergang von Mehrkomponenten- zu Monokunststoff-Verpackungen oder aber die schrittweise Abschaffung von Materialien wie PVC. Mit unverpacktem Stiel-Eis in Großverpackungen, in Papier verpackten Snackriegeln, nachfüllbaren Packungen oder aber Monokunststoff-Verpackungen gibt es heute bereits einige deutlich optimierte Verpackungslösungen auf dem Markt.

Druckfarben und Lacke spielen nicht nur beim Branding der Verpackung eine wichtige Rolle, sondern auch bei der Schaffung einer zirkulären Wirtschaft: Die technischen Funktionalitäten von Druckfarben unterstützen sowohl die Reduzierung als auch die Wiederverwendung und das Recycling von Verpackungen. „Durch neue Druckfarben- und Lackanwendungen haben wir die Möglichkeit, die technischen Leistungslücken von wiederverwertbaren Monomaterial-Verpackungen wie Papier oder Monokunststoff zu schließen und hochwertige Rezyklate zu unterstützen“, so Marm.

Siegwerk engagiert sich bei kundenspezifischen Entwicklungsprojekten für Verpackungslösungen, die dem Kreislaufmodell folgen und entweder eine höhere Recyclingfähigkeit aufweisen, kompostiert werden können oder den Bedarf an Kunststoffen und anderen nicht nachwachsenden Rohstoffen reduzieren. Mit seinem funktionalen und technischen Verständnis von Druckfarben und Lacken – kombiniert mit einem Partnernetzwerk und integriertem Know-how entlang der Verpackungs- Wertschöpfungskette – ist Siegwerk nach eigenen Angaben gut aufgestellt, seine Kunden auf dem Weg zu einem Kreislaufmodell zu unterstützen. Darüber hinaus treibt das Unternehmen den Wandel in der Verpackungsindustrie aktiv voran, indem es sein Know-how im Bereich Druckfarben in verschiedene Brancheninitiativen einbringt, wie z. B. CEFLEX oder die Circular Economy Initiative Deutschland (CEID).

Künftiges Geschäftswachstum vorantreiben

Durch die Etablierung neuer Online-Services wie des Vendor-Managed-Inventory-Systems MyInkRoom oder des Online-Kundenportals mySiegwerk hat Siegwerk sein digitales Angebot im Laufe der Jahre erheblich erweitert und damit die Effizienz gesteigert und die Customer Journey insgesamt verbessert. Zusätzlich zur Standardisierung und Automatisierung von IT-Tools untersucht das Unternehmen aktuell auch das strategische Potenzial von Big Data und künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Produktionszyklen und zur weiteren Effizienzsteigerung. Mit der kürzlichen Inbetriebnahme der größten vollautomatisierten Produktionsstätte für Druckfarben in Europa an seinem Stammwerk in Siegburg hat das Unternehmen darüber hinaus einen optimalen Grundstein für die zukünftige Produktionsnachfrage gelegt.

Neben der datengesteuerten Innovation und der Digitalisierung von Prozessen, die das zukünftige Wachstum weiter ankurbeln sollen, treibt Siegwerk auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle voran, deren Services und Plattformen auf das umfassende Know-how des Unternehmens in den Bereichen Druckfarben und Verpackungen aufbauen. Hierfür gründete das Unternehmen die neue Tochtergesellschaft Siegwerk Ventures, um so gezielt neue Projekte als strategische Säulen für die Zukunft von Siegwerk aufzubauen und neue relevante Umsatzquellen zu generieren. „Es geht darum, unser Kerngeschäft zu erweitern, indem wir über den Verkauf von Druckfarben hinaus Wachstum in neuen Marktsegmenten schaffen“, erklärt Felix Bischopink, Head of Siegwerk Ventures. So untersucht sein Team den gesamten Verpackungslebenszyklus vom Design über die Produktion bis hin zum Recycling und schaut, wo die Kernkompetenzen und das Know-how von Siegwerk mit digitalen Möglichkeiten kombiniert werden können, um neue zirkuläre Geschäftsmodelle in der Verpackungsindustrie zu etablieren.

Gemeinsam mehr erreichen

Siegwerks Stand auf der „components“ 2020 und der drupa 2020 wird Besuchern die Gelegenheit für Diskussionen und Gespräche über zukünftige Trends und aktuelle Lösungen für den Verpackungs- und Etikettendruck bieten. „Um die Verpackungsbranche für eine Circular Economy im digitalen Zeitalter fit zu machen, müssen wir noch enger zusammenarbeiten, um neue Ideen in der gesamten Branche zu testen“, erklärt Dr. Bettina Horenburg, Director Corporate Communications bei Siegwerk. „Deshalb wollen wir die Menschen an unserem Stand zusammenbringen, um gemeinsam Verpackungen getreu unserem Motto ‚rethINK packaging‘ zu überdenken und innovative Ideen im Hinblick auf zukünftige Verpackungs- und Drucktrends zu entwickeln.“

Im Rahmen der Touchpoint-Packaging-Partnerschaft des Unternehmens dürfen sich die Besucher der drupa außerdem auf Fachvorträge und Podiumsdiskussionen mit Siegwerk- Experten freuen, die Einblicke in die Trends im Verpackungsdruck mit Fokus auf kreislauffähige Lösungen und dem Potenzial der Digitalisierung geben werden.

Auf beiden Messen präsentiert das Unternehmen sein umfangreiches Druckfarben- und Serviceportfolio einschließlich der neuesten Entwicklungen und Innovationen für den Verpackungs- und Etikettendruck. Hier können Messebesucher die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Siegwerks Druckfarbenlösungen kennenlernen:

  • components by interpack (7.–13. Mai 2020): Halle 18, Stand E01
  • drupa (16.–26. Juni 2020): Halle 3, Stand A62