Der Tiefkühlkost-Anbieter Frosta will ab Januar 2020 seine jährliche Produktion von 40 Millionen Plastikverpackungen schrittweise durch Papiertüten ersetzen. Sämtliche Fertiggerichte werden dann statt in einer weißen Plastiktüte in einer braunen Papierverpackung verkauft.
Zwei Jahre hat Frosta an die Entwicklung dieser Tiefkühlverpackung gearbeitet. Da die Herstellung komplex und aufwendig ist, will das Unternehmen gegenüber des Kunststoff-Beutels 20 Cent mehr pro Packung verlangen.
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Der Tiefkühlbeutel aus Papier ist eine hauseigene Entwicklung, die Frosta zum Patent angemeldet hat. Als Vorbild für den Papierbeutel diente den Frosta-Ingenieuren der Zementsack. Auch der Baustoff wird in Papier verpackt und muss darin ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Als Lieferanten wurden drei Papierhersteller aus Finnland, Dänemark und Polen ausgewählt.
Die Innenseite der Beutel besteht aus einem hochverdichteten Spezialpapier, die Außenseite aus einer robusten und reißfesten Papiersorte. Denn die Papierrollen dürfen in den Verpackungsmaschinen bei hohem Tempo nicht zerreißen. Die Nähte werden mit Stärke verklebt.
Die Bedruckung der Papierbeutel gestaltet sich als aufwendig. Während auf den bislang genutzten weißen Plastiktüten aus Polypropylen die wasserlöslichen Farben die aufgedruckten Kartoffeln, Wurzeln oder das Hähnchenfleisch in leuchtend bunten Farben zeigen, ist dies auf dem braunen Papier schwieriger hinzubekommen.
Allerdings sollte der Papierbeutel nicht im Eiswürfelfach gelagert werden, da er nach einiger Zeit reißen kann. Auch sollte man Produkte im Kühlschrank nicht in der Papierverpackung auftauen, sondern ohne Packung auf einem Teller. Forsta ist sich der Risiken bewusst, die sich daraus ergeben. Doch das Unternehmen spart nach eigenen Angaben rund 320 Tonnen Kunststoff pro Jahr ein.